Schatten über Borkum

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lindi.st Avatar

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Eva Völler hat ein Thema aufgegriffen, das lange Zeit verdrängt wurde. In den Jahren nach dem 2. Weltkrieg wurden viele Kinder zur Erholung in Kurheime geschickt. Oftmals kamen sie nicht erholt, sondern mit traumatischen Erfahrungen zurück.
Die Autorin hat einen fiktiven Roman, mit realem Hintergrund, geschrieben. Die Geschichte ist in der Gegenwart angesiedelt. Einen breiten Raum nehmen die Liebesgeschichte und die persönlichen Erlebnisse der Protagonisten ein. Mutter und Tochter reisen nach Borkum, um vor Ort zum Thema Kinderverschickung zu recherchieren. Berichtet wird aus zwei Perspektiven, zum einen aus der Sicht eines Kindes, das in den 60er Jahren ein sogenanntes Verschickungskind war und zum anderen aus den Tagebuchaufzeichnungen einer ehemaligen Erzieherin.
Das Buch ist unterhaltsam und flüssig geschrieben. Durch die Gegenwartsgeschichte von Mutter und Tochter, wird das düstere Thema stark abgemildert. Ein Tatsachenbericht ist es auf jeden Fall nicht.