Sehr bewegendes Thema!

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barbarah Avatar

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Im neuen Buch „Der Sommer am Ende der Welt“ von Eva Völler geht es um das Thema Verschickungskinder.
Hanna ist Journalistin und reist mit ihrer Tochter Katie zu Recherchezwecken nach Borkum. Ihr Ziel ist das Hotel Dünenschloss, das vor Jahrzehnten als Kindererholungsheim diente. Auch ihre eigene Mutter wurde als kleines Mädchen dorthin geschickt und hat dort traumatische Erfahrungen machen müssen, die sie aber jahrelang verdrängt hat. Hanna möchte nun einen Artikel über die erschütternden Erlebnisse von Verschickungskindern schreiben, die in den 1960er Jahren in dieses Erholungsheim geschickt wurden. In Gesprächen mit anderen Betroffenen erfährt sie Unglaubliches. Als ihr dann ein Tagebuch einer ehemaligen Betreuerin zugespielt wird, kommt sie Hinweisen auf die Spur, die auf ein vertuschtes Verbrechen deuten. Beim Versuch, die Wahrheit ans Licht zu bringen, gerät Hanna in Gewissenskonflikte. Denn sie hat sich in den Inselarzt Ole verliebt, dessen Familie in die Vorfälle verstrickt zu sein scheint.
Das Schicksal der Verschickungskinder wurde jahrelang totgeschwiegen. Den teilweise traumatisierten Kindern wurde schlichtweg nicht geglaubt, bzw. die Kinder verdrängten ihre Erlebnisse und erst im Erwachsenenalter kamen die Erinnerungen wieder.
Der Roman von Eva Völler hat mich sehr bewegt und auch nachdenklich gemacht, so dass ich mich vermehrt mit dem Thema Verschickung auseinandergesetzt habe. Es hat mich entsetzt zu lesen, wie viele Kinder über Jahrzehnte zur Erholung geschickt wurden und zum Teil großes Leid erfuhren. Auch Eva Völler hatte Geschwister, die verschickt wurden und ihr von ihren eigenen Erlebnissen berichten konnten.
Das Buch ist sehr packend und emotional geschrieben. Ich konnte es fast nicht mehr aus der Hand legen. Großartiges Buch! Ich kann es nur empfehlen!