Spannend und historisch relevant

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ricanta20 Avatar

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"Der Sommer am Ende der Welt", geschrieben von Eva Völler, ist ein bewegender Roman über die Erlebnisse der Verschickungskinder in den 1960er-Jahren in einem Kinderkurheim auf Borkum. Die Protagonistin Hanna reist mit ihrer Tochter Katie auf die Insel, um Recherchen für einen Artikel über ebenjenes Heim nachzugehen. Dabei stößt sie auf düstere Familiengeheimnisse, die bis in die Geschichte des 2. Weltkriegs zurückreichen. Neben historischen Rückblicken in Form von persönlichen Erzählungen einer Zeitzeugin, die bei den damaligen Ereignissen ein kleines Kind war, spielen auch die persönlichen Beziehungen von Hanna und Katie eine Rolle, denn beide verlieben sich während ihres Aufenthalts. Dies stellt Hanna am Ende vor einen Gewissenskonflikt.
Der Roman ist spannend geschrieben und die Charaktere vielschichtig dargestellt. Das Thema der Verschickungskinder ist von gesellschaftlicher Relevanz und daher ist es besonders interessant, darüber zu lesen. Die hohe Emotionalität sorgt dafür, dass der Leser sich in die Geschichte einfühlen kann, auch wenn am Ende eine Spur zu viel Dramatik für meinen Geschmack vorherrscht. Das schmälert aber in keinster Weise das Leseerlebnis. Ich kann dieses Buch uneingeschränkt weiterempfehlen.