Verliert sich in anderen Themen
Von Eva Völler habe ich bereits einige Romane, wie die "Ruhrpott-Saga", die Dilogie um die Dorfschullehrerin und die historischen Krimis um Kriminalinspektor Carl Bruns gelesen. Mit "Der Sommer am Ende der Welt" hat sie nun einen Roman geschrieben, der in der Gegenwart spielt. Das Thema beinhaltet jedoch wieder etwas Vergangenes, nämlich geht es hier um die Kinderverschickungen zwischen den 1960iger und 1980iger Jahren. Kinder, die gesundheitlich Probleme hatten, wurden auf Anraten der Ärzte auf Kuren geschickt, um sie aufzupäppeln oder durch die frische Luft in den Bergen oder an der Nordsee gesunden zu lassen. Was jedoch oftmals zutraf, war das genaue Gegenteil und ein Aufenthalt, der traumatisierte Kinder zurückließ. Ein Thema, welches viel mehr Beachtung finden sollte!
Genau aus diesem Grund macht sich Journalistin Hanna auf den Weg zur Insel Borkum, wo in den Sechziger Jahren ihre Mutter eines dieser Kinder war. In der Villa Aurelia wurden die Mädchen und Jungen gequält und geschlagen. Hanna möchte mit einem Artikel aufdecken, wie es damals tatsächlich in vielen dieser Heime zuging. Dabei hilft ihr Sabine, die zu dieser Zeit sechs Wochen verbracht hat und mit der sie täglich kommuniziert. Besonders die unbarmherzige Tante Angela ist Sabine und auch Hannas Mutter in Erinnerung geblieben.
Aus der ehemaligen Villa Aurelia ist nun ein Luxushotel geworden, in dem Hanna sich mit ihrer 15jährigen Tochter Katie einquartiert. Als die Betreiber des Hotel erfahren, worüber Hanna tatsächlich schreiben möchte, ändert sich ihre Freundlichkeit zu Hass. Kurze Zeit später wird ihr ein altes Tagebuch vor die Tür gelegt, welches einiges enthüllt...
Der Schreibstil von Eva Völler liest sich flüssig und wie schon in all ihren anderen Geschichten mochte ich die bildhafte Erzählweise. Jedoch hätte ich die Geschichte um die Verschickungskinder lieber auf zwei verschiedenen Zeitebenen gelesen und nicht nur als kurze Telefonate oder Tagebucheintragungen, die sich in kursiver Schrift vom Hauptstrang abheben. Außerdem hätte ich es besser gefunden, wenn man nicht nur aus der Sicht von Sabine, sondern auch von weiteren Kindern, die zur selben Zeit in der Villa Aurelia zur Kur waren, gelesen hätte.
Viel zu schnell verliert sich das Hauptthema des Buches in weiteren Nebenhandlungen, die ich nicht gebraucht hätte. Schon auf den ersten Seiten lernt Hanna den hiesigen Inselarzt Ole kennen und ihre Tochter Katie den Sohn der Hotelinhaberin, Bengt. Und hier haben wir schon von Beginn an zwei Liebesgeschichten, die mir viel zu schnell abgelaufen sind. Ich konnte absolut keine der beiden Lovestories spüren und fand beide unpassend. Ein weiteres unnötiges Thema waren die Déjà-vus von Hanna und ihre gesundheitlichen Probleme. Im letzten Drittel kommt noch ein Mordfall ins Spiel, sowie Verbrechen während der Nazizeit. Letzteres kann ich noch verstehen, denn die Erziehungsmethoden in den Heimen waren von den Idealen der Nazis geprägt.
Durch die Menge an Themen verliert jedoch jedes einzelne an Wichtigkeit und vor allem bleibt das Thema Verschickungskinder viel zu sehr an der Oberfläche. Sehr schade!
Fazit:
Ein Thema, welches noch viel mehr aufgegriffen werden sollte. Eva Völler hat sich jedoch in ihrem Roman "Der Sommer am Ende der Welt" meiner Meinung etwas verzettelt. Das Hauptthema verliert an Wichtigkeit und weicht nichtssagenden Liebesgeschichten und Krankheitssymptomen. Leider bleibt der Roman zu oberflächlich und schrammt am Thema etwas vorbei. Schade!
Genau aus diesem Grund macht sich Journalistin Hanna auf den Weg zur Insel Borkum, wo in den Sechziger Jahren ihre Mutter eines dieser Kinder war. In der Villa Aurelia wurden die Mädchen und Jungen gequält und geschlagen. Hanna möchte mit einem Artikel aufdecken, wie es damals tatsächlich in vielen dieser Heime zuging. Dabei hilft ihr Sabine, die zu dieser Zeit sechs Wochen verbracht hat und mit der sie täglich kommuniziert. Besonders die unbarmherzige Tante Angela ist Sabine und auch Hannas Mutter in Erinnerung geblieben.
Aus der ehemaligen Villa Aurelia ist nun ein Luxushotel geworden, in dem Hanna sich mit ihrer 15jährigen Tochter Katie einquartiert. Als die Betreiber des Hotel erfahren, worüber Hanna tatsächlich schreiben möchte, ändert sich ihre Freundlichkeit zu Hass. Kurze Zeit später wird ihr ein altes Tagebuch vor die Tür gelegt, welches einiges enthüllt...
Der Schreibstil von Eva Völler liest sich flüssig und wie schon in all ihren anderen Geschichten mochte ich die bildhafte Erzählweise. Jedoch hätte ich die Geschichte um die Verschickungskinder lieber auf zwei verschiedenen Zeitebenen gelesen und nicht nur als kurze Telefonate oder Tagebucheintragungen, die sich in kursiver Schrift vom Hauptstrang abheben. Außerdem hätte ich es besser gefunden, wenn man nicht nur aus der Sicht von Sabine, sondern auch von weiteren Kindern, die zur selben Zeit in der Villa Aurelia zur Kur waren, gelesen hätte.
Viel zu schnell verliert sich das Hauptthema des Buches in weiteren Nebenhandlungen, die ich nicht gebraucht hätte. Schon auf den ersten Seiten lernt Hanna den hiesigen Inselarzt Ole kennen und ihre Tochter Katie den Sohn der Hotelinhaberin, Bengt. Und hier haben wir schon von Beginn an zwei Liebesgeschichten, die mir viel zu schnell abgelaufen sind. Ich konnte absolut keine der beiden Lovestories spüren und fand beide unpassend. Ein weiteres unnötiges Thema waren die Déjà-vus von Hanna und ihre gesundheitlichen Probleme. Im letzten Drittel kommt noch ein Mordfall ins Spiel, sowie Verbrechen während der Nazizeit. Letzteres kann ich noch verstehen, denn die Erziehungsmethoden in den Heimen waren von den Idealen der Nazis geprägt.
Durch die Menge an Themen verliert jedoch jedes einzelne an Wichtigkeit und vor allem bleibt das Thema Verschickungskinder viel zu sehr an der Oberfläche. Sehr schade!
Fazit:
Ein Thema, welches noch viel mehr aufgegriffen werden sollte. Eva Völler hat sich jedoch in ihrem Roman "Der Sommer am Ende der Welt" meiner Meinung etwas verzettelt. Das Hauptthema verliert an Wichtigkeit und weicht nichtssagenden Liebesgeschichten und Krankheitssymptomen. Leider bleibt der Roman zu oberflächlich und schrammt am Thema etwas vorbei. Schade!