Verschickungskinder

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nähpummelchen Avatar

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Im "Der Sommer am Ende der Welt" erzählt die Autorin eine fiktive Geschichte, die sich an wahren Begebenheiten orientiert. Es war mein erster Roman dieser Autorin, und sicher nicht mein letzter.
Zunächst muss ich sagen, dass ich geneigt war, das Buch nach den ersten 50 Seiten wieder beiseite zu lesen. Er brauchte für mich sehr lange, um in Fahrt zu kommen und wirklich interessant zu werden. Der Schreibstil am Anfang gefiel mir gar nicht. Ich fand die Beschreibungen, Gedanken und Handlungen der Personen zu spekulativ, man merkte, wie die Autorin versuchte, den Lesenden in eine gewisse Richtung zu weisen. Es gab viele Beschreibungen und wenig Gespräche und ich fand es zäh. Doch kurz danach war davon nichts mehr zu spüren und die Geschichte wurde wirklich packend.
Eine Journalistin ist nach Borkum gereist, um Recherche zu den damaligen Verschickungskindern zu betreiben. Ihre eigene Mutter war davon betroffen und sie wollte ihr helfen, mit ihrer Recherche ihre eigene Geschichte aufzudecken. Dies geschah auch mithilfe eines weiteren ehemaligen Verschickungskindes, das sie ausfindig gemacht hat und immer zum Romanverlauf passend interviewt und weitere Punkte berichtet hat.
Das ehemalige Kurhaus ist jetzt ein schickes Hotel, in dem die Journalistin untergebracht ist, wenngleich die Hoteleigentümer sehr schnell hinter den Grund ihres Aufenthaltes gekommen sind und nach Veröffentlich des Artikels mit Einbußen in ihrem Hotelgeschäft rechnen. Der Journalistin werden heimlich Tagebücher und andere Hinweise zugespielt.
In sich abwechselnden Zeitsprüngen berichtet das Buch aus der Gegenwart und aus Sicht der Vergangenheit und gibt wirklich einen berührenden Eindruck in die Geschehnisse in den Kureinrichtungen, die einen fassungslos machen.