Verschickungskinder
Eva Völler rückt mit ihrem bewegenden Roman „Der Sommer am Ende der Welt“ ein bislang wenig beachtetes Kapitel der deutschen Nachkriegsgeschichte in den Fokus. Damals gab es in Westdeutschland ca. 870 Kinderkurheime, in denen die Kinder Gewalt und Missbrauch erdulden mussten. Eva Völler erzählt auf 2 Zeitebenen. In der Vergangenheit berichtet eine Betroffene der Journalistin Hanna von ihren Erlebnissen. Das ist teilweise sehr schwer auszuhalten. In der Gegenwart begleite ich Hanna bei ihren Recherchen auf Borkum.
Aber Hanna deckt nicht nur Ungeheuerliches aus der Vergangenheit auf, sondern verliebt sich in den Inselarzt Ole. Neben all dem Leid der Verschickungskinder ist es anfangs schön und erholsam, Hanna und Ole bei ihrem Kennenlernen zu begleiten und dabei gleichzeitig auch die Insel ein bisschen zu erkunden. Das ist der Gegenpol zu den Grausamkeiten aus der Vergangenheit, aber mir war die Sprache zu flapsig. Zunächst empfand ich die Liebesgeschichte als wohltuenden Gegenpol zu den dunklen Geheimnissen, die Hanna nach und nach aufdeckt, aber dann war es mir zu kitschig und zu überladen.
Eva Völler erzählt abwechselnd aus der Sicht von Hanna und Ole, was mir gut gefällt. Es gelingt ihr, die dunkle Vergangenheit der Kurheime und auch die erschreckend rechte Geschichte Borkums kritisch einzubinden. Ich wusste beispielsweise nicht, dass Borkum bereits zur Jahrhundertwende eine Hochburg der Antisemiten war. Ganz grausam finde ich das Borkumlied, welches ich bisher auch nicht kannte. Eva Völler hat einiges in ihren Roman gepackt, was mir manchmal etwa viel wurde.
Trotz einiger Kritikpunkte ist „Der Sommer am Ende der Welt“ ein wichtiges und authentisches Buch, das zum Nachdenken anregt und ein weiteres dunkles Kapitel unserer Vergangenheit thematisiert.
Mein Lieblingssatz: Heimat, das war immer da, wo man bleiben und nicht mehr wegwollte.
Aber Hanna deckt nicht nur Ungeheuerliches aus der Vergangenheit auf, sondern verliebt sich in den Inselarzt Ole. Neben all dem Leid der Verschickungskinder ist es anfangs schön und erholsam, Hanna und Ole bei ihrem Kennenlernen zu begleiten und dabei gleichzeitig auch die Insel ein bisschen zu erkunden. Das ist der Gegenpol zu den Grausamkeiten aus der Vergangenheit, aber mir war die Sprache zu flapsig. Zunächst empfand ich die Liebesgeschichte als wohltuenden Gegenpol zu den dunklen Geheimnissen, die Hanna nach und nach aufdeckt, aber dann war es mir zu kitschig und zu überladen.
Eva Völler erzählt abwechselnd aus der Sicht von Hanna und Ole, was mir gut gefällt. Es gelingt ihr, die dunkle Vergangenheit der Kurheime und auch die erschreckend rechte Geschichte Borkums kritisch einzubinden. Ich wusste beispielsweise nicht, dass Borkum bereits zur Jahrhundertwende eine Hochburg der Antisemiten war. Ganz grausam finde ich das Borkumlied, welches ich bisher auch nicht kannte. Eva Völler hat einiges in ihren Roman gepackt, was mir manchmal etwa viel wurde.
Trotz einiger Kritikpunkte ist „Der Sommer am Ende der Welt“ ein wichtiges und authentisches Buch, das zum Nachdenken anregt und ein weiteres dunkles Kapitel unserer Vergangenheit thematisiert.
Mein Lieblingssatz: Heimat, das war immer da, wo man bleiben und nicht mehr wegwollte.