Die Freiheit ist nicht für jeden gemacht

In ihrem Roman beschreibt die Autorin Rehn die junge Selma, die mit ihrer Familie den alljährlichen Sommerurlaub im herrschaftlichen Hotel Bellevue in Baden-Baden verbringt. Es ist das Jahr 1913 und noch ist der kommende Krieg kein Thema. Schon zu Beginn der vier Wochen des Sommerurlaubes und damit der Trennung von ihrem Verlobten Gero spürt sie die Freiheiten, die ihr Führerschein und der Abstand zu ihrem Leben in Berlin mit den Zwängen und Erwartungen der Familie bringen. Freiheiten, die es auszukosten gilt.
Die Leseprobe zeichnet sich durch die poetische und anschauliche Sprache aus. In vielen Metaphern wird die Zeit um 1913 - mit ihren Ansichten und Gegebenheiten dar gestellt. Für den Leser ist das Geschehen gut nachzuvollziehen, die Spannung der Geschichte spürbar, die sich bereits zu Anfang andeutet. Das Thema "Freiheit" wird sich wohl durch den gesamten Roman ziehen, was sich schon in ersten Metaphern und Andeutungen zeigt. Selma als Hauptfigur stehen aufregende und erschütternde Zeiten bevor- um welche Aufregungen und Erschütterungen es sich handelt lässt sich nicht vorhersehen. Ihr Gefühlsleben und die Gedanken werden umfassend beschrieben, sodass ein vollkommenes Bild zu ihrer Person entstehen kann. Die Stimmung ist angekommen und jetzt bleibt neugieriges Warten.