interessanter und atmosphärisch dichter historischer Roman

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irismaria Avatar

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Ich habe von Heidi Rehn schon mehrere Romane gelesen, die mir alle sehr gut gefallen haben. Daher war ich auf diesen neuen gespannt, der diesmal nicht im Mittelalter, sondern im beginnenden 20. Jh. spielt. Schon nach wenigen Zeilen ist man von der Handlung gefangen und fühlt sich nach Baden-Baden ins Jahr 1913 versetzt. Die Episode als die junge Selma ihren Kanarienvogel freilässt und er kurz darauf von einer Katze gefressen wird, scheint wie ein Symbol für die Geschichte zu sein: Freiheit alleine (nach der alle verlangen) nutzt nichts, wenn man nicht mit ihr umgehen kann. Selma ist Tochter eines Verlegers und steht vor der Hochzeit mit Gero, doch die Bekanntschaft eines Franzosen und der drohende Krieg wird ihre Welt aus den Angeln haben.
Heidi Rehn erzählt in "Der Sommer der Freiheit" wieder eine interessante Familien- und Frauengeschichte, darüber hinaus aber auch viel Historisches: über das Alltagsleben, die Politik und die Denk-Strömungen der damaligen Zeit. Von der ersten Seite an kann man in der Geschichte abtauchen und die abwechslungsreiche Handlung miterleben, die – wie auch die Charaktere – vielschichtig, glaubwürdig und ohne Klischees ist. Mein Fazit: ein interessanter und atmosphärisch dichter historischer Roman, klasse zu lesen und gut recherchiert.