Schon jetzt wunderbar melancholisch...

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moosi Avatar

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Im Spätsommer 1913 kann die junge Selma die Freiheit und die Möglichkeiten ihres jungen Lebens spüren. Sie residiert für die sog. Sommerfrische im Hotel Bellevue und ist auf alles gespannt, was sie die nächsten vier Wochen in Gesellschaft der anderen Hotelgäste erwarten wird. Außerdem lässt sie die Tatsache, dass sie mit dem wohlsituierten Gero aus Berlin verlobt ist, in den Wolken schweben. Ja, sie erwartet tatsächlich viel von ihrer Zukunft.

Mir hat die Leseprobe sehr gut gefallen! Ich bin auf jede weitere Entwicklung gespannt, gerade weil man weiß, auf welche erschütternde Zeit der Weltgeschichte das Leben der Protagonistin Selma zusteuert. Auch ihr persönliches Schicksal zwischen ersehnter Freiheit (und wie man liest emanzipierte Handlungen) und bereits geschlossener Verlobung interessiert mich außerordentlich! Mein Gefühl sagt, dass es nicht gutgehen kann, und am Ende des Buches möglicherweise ein tragisches Schicksal wartet.

Den Schreibstil der Autorin finde ich wundervoll. Ich finde es auf eine Art sehr melancholisch wie sie zunächst über eine gute Zeit vor dem ersten Weltkrieg schreibt (doch wo wird alles enden?) und fühle mich durch den Inhalt und die sprachliche Ausgestaltung in der Zeit zurückversetzt.

Zu Denken gegeben hat mir folgender knapper Dialog:
»Auch wenn sich alle nach der Freiheit sehnen, ist sie nicht für jeden geschaffen. Man muss schon etwas mit ihr anzufangen wissen, sonst beschert sie eher Leid denn Freude.«
»Das sagst ausgerechnet du, Großmama? Ich dachte, in deinen Augen ist die Freiheit gerade für uns Frauen das Erstrebenswerteste.«

Wird Selma etwas mit ihrer Freiheit und ihren Möglichkeiten als Frau anfangen können? Trotz gesellschaftlicher Widrigkeiten!

Ich würde wahnsinnig gerne mitlesen! Der Leseprobe gebe ich zunächst vier Sterne, weil ich weiß, dass es noch besser werden könnte. Ich wünsche auch allen anderen viel Glück bei der Verlosung!