Sommerflaute

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marapaya Avatar

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Ein Sommer in Baden-Baden verspricht aus heutiger Sicht für junge Menschen wenig Aufregung, besonders wenn sie Berlin leben. Auch im Jahr 1913 betrachtete die junge Selma diese ewigen Ferien im immergleichen Feriendomizil als öde und trostlos, und verzehrt sich nach ihrem eleganten und gleichzeitig verwegenen Verlobten Gero aus Berlin. Doch statt seines versprochenes Wochenendbesuch schickt er ihr nur seinen Wagen vorbei, den Selma zum Entsetzten der Mutter seit wenigen Wochen sogar offiziell fahren darf.
Der Einstieg in diesen leichten Roman voll versprochener Romantik und Liebeswirrungen erscheint mir doch ein wenig zu wortreich – aber weniger in der positiven Bedeutungsvariante dieses Adjektivs. Viel Beschreibungen und ein junges überspanntes Mädchen, welches sich verbotener Weise vor der Ehe zur Leidenschaft hinreißen ließ und nun nicht weiß, wohin mit der ganzen erweckten Sinnlichkeit. Verliebt scheint sie dennoch nicht ganz in ihren Zukünftigen zu sein, denn andere gutaussehende Männer haben durchaus große Wirkung auf sie. Nun stehen wir dazu kurz vor Ausbruch des 1. Weltkrieges und können wohl schon ahnen, dass harte Zeiten auf die Figuren warten. Ich mag eigentlich gar nicht so recht mitbangen wollen.