Der letzte Sommer der Freiheit

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juliane Avatar

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Selma Rosenbaum und ihre Familie verbringen ihren Urlaub wie jedes Jahr in Baden-Baden.
Man genießt den Rummel den es in dem Kurort gibt und genießt auch sonst alle Annehmlichkeiten.
Da Selma erst vor kurzem das Autofahren gelernt hat und ihr Verlobter ihr seinen Wagen geschickt hat werden auch viele Ausflüge gemacht.
Hier lernt Selma den französischen Fotografen kennen und verliebt sich in ihn.
Was keiner ahnen kann, ist wie sich die ganze Lage verändert wird, denn es ist das Jahr 1913 und das kommende Jahr 1914 wird es in sich haben, was Selma aber noch nicht weiß und sie so einen letzten schönen Sommer verbringen kann.

Die Autorin Heidi Rehn hat sich mit diesem historischen Roman in ein ganz anderes Jahrhundert gewagt als man es sonst von ihr gewohnt ist, doch es ist ihr wirklich sehr gut gelungen.
Der Klappentext hat mich auch angesprochen und so war ich ganz gespannt wie sich alles im Laufe des Buches wohl entwickeln wird.
Zu Beginn des Buches hatte ich so meine Probleme mich in die Handlung einzufinden und dies hatte ich leider auch ab und zu im Laufe des Buches, was mir doch die Freude am Buch etwas vermiest hat.
Obwohl alles gut recherchiert war, gab es doch etwas was mich gestört hat, denn als Frau durfte man den Führerschein nur machen wenn der Ehemann oder Vater die Erlaubnis dazu gab, dies war so bis Ende der 1950er Jahre, ich glaube nicht, dass der Verlobte hier die Einwilligung geben hätte dürften. Gut dies ist nur eine Kleinigkeit.
Der Erzählstil an sich hat mir wirklich gut gefallen, auch dass das meiste aus Sicht von Selma erzählt wurde und nur ab und zu aus der Sicht von Charlotte wenn es eben nötig war.
Die Handlung des Buches spielt ungefähr innerhalb 7 Jahren, so dass es doch notwendig war Sprünge in der Handlung zu machen, welche ich auch sehr gut gewählt fand. Allerdings war mir manches doch etwas zu langatmig erzählt und die etwas interessanteren Stellen recht zügig abgehandelt. Dies fand ich teilweise sehr Schade und hat mich aber auch in meinem Lesefluss gestört.
Alle Figuren die im Laufe des Buches aufgetaucht sind, waren so detailreich erzählt, dass man sich dies währen des Lesens sehr gut vorstellen konnte.
Zwar habe ich mit Selma gelitten, aber ich kann nicht behaupten dass sie meine Lieblingsfigur war, denn dazu war sie mir doch zu sehr behütete Tochter.
Ebenso waren auch die Handlungsorte sehr gut beschrieben und man konnte sich alles wirklich sehr gut vor dem inneren Auge vorstellen.
Alles in allem hat mir der Roman gut gefallen, aber so ganz konnte er mich nicht überzeugen, deshalb vergebe ich 4 von 5 Sternen.