Der Sommer der Freiheit

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vonnikind Avatar

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Die Story beginnt unmittelbar vor Ausbruch des ersten Weltkrieges. Selma befindet sich mit ihren Eltern zur Sommerfrische in Baden-Baden. Man bemerkt sofort, dass sie sich in ihrem Leben bis zu diesem Zeitpunkt um nichts Sorgen machen musste. Sowohl ihre Eltern als auch ihr Verlobter Gero lesen ihr jeden Wunsch von den Augen ab. Doch dieser Sommer bringt entscheidende Änderungen in ihrem Leben. Zunächst ist da der junge Franzose Robert, der in Selma geheime Sehnsüchte weckt. Und dann ist da noch die Bedrohung durch den Krieg, der auszubrechen droht...

Heidi Rehn gelingt es in ihrem Roman die Welt zu Beginn des 20. Jahrhundert vor dem inneren Auge des Lesers zum Leben zu erwecken. Man erlebt die Entwicklung Selmas vom verwöhnten Töchterchen zu einer weltgewandten, selbstbewussten jungen Frau, die ihrem Mann steht, vor keiner Herausforderung zurückschreckt und auch in der Lage ist, Leid zu erdulden.
Die Schilderungen des Lebens zur Zeit des ersten Weltkrieges sind sehr detailliert und anschaulich. Mitunter wirkt das Buch dadurch ein wenig langatmig. Trotzdem bleibt eine gewisse Grundspannung immer erhalten. Ein wenig apprupt sind stets auch die Zeitsprünge die ab und an stattfinden. Man muss sich immer erst daran gewöhnen, dass nun ein anderes Jahr ist.
Alles in allem ein ziemlich gelungener Roman, der eine Zeit zum Leben erweckt, die möglicherweise einigen Lesern nicht so geläufig ist.