Der Sommer der Freiheit

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Ich habe von der Autorin noch kein Buch gelesen, wurde aber doch sofort warm mit diesem Buch, das mir sehr gut gefallen hat. Es wirkt sehr gut recherchiert und auch die Orte und Routen werden gut beschrieben. Auch die Protagonisten mit ihrer Kleidung und Sprechweise sorgten sofort dafür, dass ich schnell in die Geschichte und damit in das Jahr 1913 hinein kam. Die Autorin schafft es mit ihrem Schreibstil sehr gut, einen richtig in die Geschichte hinein zu ziehen, so dass man nach Stunden des Lesens beinahe verwundert ist, dass kein Krieg herrscht und dass man im Jahr 2014 ist. In der Geschichte geht es um Selma, die mit ihrer Familie im Jahr 1913 in der Sommerfrische in Baden-Baden weilt und dort das Auto ihres Verlobten fahren darf, weil dieser nicht in die Sommerfrische folgen kann.

Bei diesen Touren lernt sie Constanze und Robert kennen, die zu guten Freunden von Selma werden und mit denen sie so einige Touren in die Umgebung unternimmt. Robert ist Franzose und das wird im Krieg noch zu einigen Verwicklungen führen, ebenso wie der Umstand, dass sich Selma in ihn verliebt. Das Buch spielt zwar in der Zeit des Krieges, aber trotzdem steht der Krieg nicht direkt im Vordergrund, was mir sehr gut gefallen hat. Es geht hauptsächlich um das gesellschaftliche Leben und wie es sich in der Zeit verändert hat. Aber das bedeutet nicht, dass die Schrecken des Krieges außen vor gelassen worden wären.

Da Selmas Mann und auch der Bruder in den Krieg ziehen und auch andere Menschen im Umfeld der Familie davon berichten, wie schwer sie vom Krieg getroffen wurden, ist der Krieg doch immer allgegenwärtig, auch wenn in Berlin die Lage nicht so schlimm ist wie in anderen Orten, wie zum Beispiel der Heimat von Constanze, die nahe der französischen Grenze in Metz liegt. Auch wenn das Buch mit 652 Seiten nicht gerade dünn ist, so fand ich es doch nie langatmig und immer spannend.