solider historischer Roman

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Heidi Rehn zeichnet mit "Der Sommer der Freiheit" ein interessantes Bild, wie die finanziell gut situierte Oberschicht den ersten Weltkrieg er- und überlebt.

Wir begleiten in diesem Buch Selma und ihre Freunde vom Sommer 1913 bis ins Jahr 1920. In dieser Zeit müssen sie alle zwangsweise erwachsen werden, jeder auf seine Art.
Der Schwerpunkt liegt hierbei auf Selma, die das Leben eher leicht nimmt und meist nur reagiert und nicht agiert. So ist sie zwischen Gero, ihrem Mann und Robert, dem befreundeten französischem Fotografen hin und her gerissen.

Das Buch lies sich gut und flüssig lesen, der Schreibstil war bildhaft und ließ einen die Begebenheiten vor dem inneren Auge entstehen.
Die Hauptprotagonistin Selma war mir teilweise zu flatterhaft, aber die Nebengestalten wie Meta, Robert, Constanze und Grischa glichen da vieles wieder aus.
Der teilweise recht erotische Touch war mir ein wenig zu viel, gehörte aber wohl einfach zur Zeit.

Alles in allem war es ein gut lesbares Buch, das vor allem die Hintergründe abseits der Fronten des ersten Weltkriegs zeichnet, aber gerade die psychologischen Folgen nicht außer acht lässt.