Island erleben

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schokokekzz Avatar

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Karin Baldvinssons Roman "Der Sommer der Islandtöchter" spielt, wie es der Name bereits andeutet, in Island. Und tatsächlich hat es der Roman geschafft, mir trotz des unbeständigen Wetters, Lust auf die Insel zu machen. Vielleicht werde ich sie tatsächlich einmal besuchen.

Baldvinsson erzählt die Geschichten von zwei Frauen, die unabhängig voneinander zu unterschiedlichen Zeiten auf Island landen. Da ist einmal Monika, die 1978 gemeinsam mit ihren Eltern ihren Urlaub auf der Insel verbringt und dort ihre zweite Seele findet, jemanden der sie bedingungslos liebt und akzeptiert. Doch leider gefällt ihren Eltern die Verbindung nicht und sie versuchen alles, damit Monika zurück zu ihrem Verlobten nach Deutschland kommt.
40 Jahre später fliegt Hannah nach Island, sie braucht eine Auszeit nachdem in ihrem Leben eine Menge schief gegangen scheint. Und tatsächlich scheint sie auf der Insel anzukommen und eine innerliche Ruhe zu finden. Auch wenn der Weg zu ihr selbst steinig ist. Dabei nicht ganz unschuldig ist der sympathische Jon.

Bereits die ersten Seiten des Buches in der Leseprobe hatten mir gefallen und das blieb auch für den Rest des Romanes so. Mir fiel es leicht, mich in die Charaktere hineinzuversetzen und mitzufiebern. Manches Mal musste ich auch schmunzeln, wenn für mich als Leserin so offensichtliche Dinge einfach nicht verstanden wurden. Mir hat auch die ständige Einbindung der isländischen Sprache gefallen, zumal diese in der Regel immer mit einer deutschen Übersetzung verbunden war. Das empfand ich aber spannenderweise nie als störend oder störrisch. Die Autorin hat es an dieser Stelle wirklich gut gelöst.
Was sich mir bis heute allerdings absolut nicht erschließt, ist der Titel. Ich finde, dieser passt absolut nicht zum Buch. Er suggeriert eher eine Geschichte um Geschwister oder Menschen, die tatsächlich aus Island heimisch sind. Das ist aber so gar nicht der Fall.
Insgesamt ist es aber ein meines Erachtens nach sehr gelungenes und empfehlenswertes Werk!