toller Familienroman!

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maulwurf123 Avatar

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"Der Sommer der Islandtöchter" ist von der Autorin Karin Baldvinsson geschrieben worden. Es handelt sich hierbei um einen tollen Familienroman, welcher in zwei Zeitsträngen erzählt wird. Primär wird die Geschichte von Hannah erzählt, welche im Sommer 2018 spielt. Für ein Sabbatical reist sie mit ihrem Sohn nach Island. Dringend braucht sie Abstand von ihrer gescheiterten Ehe sowie ihrem Traumberuf, den sie nicht mehr ausführen kann. Auf dem Dachboden des kleinen, baufälligen Hauses, welches sie auf Island angemietet hat, stößt sie auf eine alte Truhe mit Zeichnungen einer Küstenseeschwalbe. Merkwürdig vertraut kommen diese ihr vor und schon bald wird sie mit familiären Geheimnissen aus ihrer Vergangenheit konfrontiert....
Der zweite Erzählstrang spielt ebenfalls im wunderschönen Island, jedoch im Sommer 1978. Hier träumt die junge Monika von einer Zukunft als Malerin. Doch ihre ehrgeizigen Eltern haben ganz andere Pläne: Monika soll das Familienunternehmen in Lüneburg übernehmen. Während des gemeinsamen Familienurlaubs in Island entdeckt die junge Frau, dass ihr rebellisches Herz nicht nur für die Malerei schlägt...

Von Beginn an konnte mich die Autorin mit ihrer Geschichte regelrecht mitreißen. Jede Seite, jedes Kapitel habe ich förmlich verschlungen. Die Beschreibungen der Schauplätze, Handlungen und Figuren sind sehr bildhaft. Zudem erweist sich die Geschichte als sehr spannungsgeladen. Die Erzählform durch zwei zeitlich verschiedene Handlungsstränge und -perspektiven ist gut gewählt. Hierdurch erfährt man als Leser nicht nur mehr über den Hintergrund der einzelnen Charaktere und Figuren, kann ihre Handlungen besser verstehen/nachvollziehen, sondern kann auch tiefer in die Geschichte eintauchen.

Mit viel Liebe ins Detail sind die einzelnen Figuren von der Autorin gezeichnet worden. Protagonistin Hannah war mir ab der ersten Seite sympatisch. Ich konnte mich als Leser gut in ihre Person hineinversetzen. Der Verlust von Ehe und Traumberuf gehen ihr sehr nahe; nur zögerlich kann sie sich auf den Neuanfang in Island einlassen; nach und nach gelingt ihr dies. Ihre Handlungen, Denkweise und ihre Gefühle werden hierbei authentisch von der Autorin geschildert. Auch die Nebencharaktere sind sehr lebensnah beschrieben. Gerade die Figur der Isländerin Freyja, welche Hannah immer wieder mit Rat zur Seite steht, konnte mich persönlich überzeugen.

Insgesamt ein toller und unterhaltsamer Familienroman. Ganz ohne Kitsch erzählt und deshalb definitiv fünf Sterne sowie eine klare Leseempfehlung wert. Bitte mehr Bücher dieser Art! ;-)