Das Leben der Schriftsteller

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
yellowdog Avatar

Von

Dieses Buch mit dem ungewöhnlichen und langen Titel ist mehr wie ein Sachbuch als wie ein Roman geschrieben, dabei alles andere als trocken.
Für mich ist es genau das richtige Buch, weil ich den amerikanischen Schriftsteller F.Scott Fitzgerals, der hier im Vordergrund steht, gerne lese und das schon lange, auch vor kurzen noch habe ich eine Novelle von ihm sehr genossen. F.Scott Fitzgerals gilt als der Chronist der zwanziger Jahre und sein Roman Der große Gatsby ist für viele der wichtigste amerikanischer Roman. Erstaunlich, dass zu Anfang dieses Buches gerade Der große Gatsby als Flop gehandelt wird.

Emily Walton gelingt es gut, die Persönlichkeit F.Scott Fitzgerald herauszuarbeiten und sie zeigt, wie sensibel ein Schriftsteller sein kann.
Sein Verhältnis zu seinem Freund Ernest Hemingway ist auch nicht ganz frei von Neid, denn Hemingway ist ein Autor, der im kommen ist und aus anderen Quellen schöpft, insbesondere eigenen Erfahrungen.
Man kann sich gut vorstellen, wie Hemingways kompromisslose Literatur damals gewirkt haben muss.

Andere bekannte Namen wie Pablo Picasso, John Dos Passos oder Dorothy Parker haben nur vergleichsweise kleine Auftritte in diesem Buch.

Auffällig an den Autoren der Lost Generation ist nicht nur ihre Literatur, auch ihre Persönlichkeiten sind bekannt geworden.
Dazu gehört auch Scotts Frau Zelda. Dieses Paar war nicht selten exzentrisch. Ein Glamour-Paar, das sich in Neurosen und Alkoholexzessen verliert.
Einen Gegensatz zu ihnen bilden Gerald und Sara Murphy, ein ruhiges und ausgeglichenes Paar, dass Kultur liebt und in Südfrankreich viele Künstler um sich versammelt.

Ich liebe einfach Bücher über Schriftsteller und Literatur. Emily Walton hat offensichtlich gründlich recherchiert. Dieses Buch war ein großer Genuss! Ich bin gespannt, ob Emily Walton wohl noch einmal eine so spannende Schriftsteller-Biografie schreiben wird, dann bin ich gerne wieder dabei.