Die High Society sind auch nur Menschen

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jesssoul Avatar

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Wenn die High Society sich einen Ort als Paradies aussucht, dann kommen irgendwie gleich alle...Nicht nur F. Scott Fitgerald, der Autor des weltberühmten Klassikers "The Great Gatsby" tummelt sich gern an der französischen Mittelmeerküste, auch andere Schriftsteller wie Ernest Hemingway und weitere namhafte Persönlichkeiten wie Coco Chanel und Pablo Picasso genießen die Sonne und das Meer und das Savoir Vivre. Fitzgerald hat sich gerade mit Gatsby einen Namen gemacht und versucht nun hier an der Küste, sein nächstes Buch zu schreiben, dass ihm endlich den Platz an der Spitze bescheren soll. Was anfangs noch nach einem fröhlichen Leben in Saus und Braus, umgeben von herzensguten Freunden und schillernden Persönlichkeiten aussieht, wird mehr und mehr zur Qual für Fitzgerald. Je mehr er dem Alkohol zuspricht, umso weniger Ansehen genießt er in der Gesellschaft, und auch seine Freunde und Familie ziehen sich zurück. Als dann auch noch Hemingway an die Küste kommt, ist er hin- und hergerissen zwischen Mentorendasein, Freundschaft und Rivalität, denn er merkt, dass Ernest mehr und mehr seinen Platz des begehrten Freundes von jedermann einnimmt. Diese Zurückweisung zieht ihn nur noch mehr in einen Strudel aus Verklärung und anfänglichem Wahnsinn.

"Der Sommer, in dem F. Scott Fitzgerald beinahe einen Kellner zersägte" ist ein unbeschönigtes Bild der damaligen High Society, denn was nach außen luxuriös und fröhlich wirkt, fängt im Kern an zu gären. Und so wird Fitzgerald selbst zu einer seiner besten Figuren, vom geliebten und umjubelten Mittelpunkt der feinen Gesellschaft zu jemandem, der seine Freunde vor den Kopf stößt, sich im Alkoholrausch danebenbenimmt, anderen den Erfolg neidet und selbst nichts mehr zustande bringt. Dieser biographische Roman schafft es, das Gleichgewicht zwischen genießerischer Lebensart und tragischen Charakterentwicklungen zu halten. Man bleibt erstaunt, ein wenig neidisch, aber auch beruhigt zurück, da man hier lesen kann, was die meisten schon längst wissen, nämlich dass auch die feine Gesellschaft vor allem eines ist: Menschlich.