Ein extravaganter Sommer

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Inhalt: "Der Sommer, in dem F. Scott Fitzgerald beinahe einen Kellner zersägte" von Emily Walton erzählt vom Leben der Fitzgeralds im Sommer 1926, den sie in der Villa St. Louis an der Côte d'Azur verbrachten. Sie treffen dort ihre Freunde die Familie Murphy, Ernest Hemingway, sowie viele weitere Bekannte. Es werden viele extravagante Partys gefeiert und es fließt literweise Alkohol. Ein Sommer, der die Fitzgeralds für immer prägen wird.

Cover und Aufmachung: Die Schriftart des Titels erinnert sofort an die Zwanziger. Der Titel selbst klingt ehr verrückt, der Leser wird jedoch im Buch aufgeklärt, was es damit auf sich hat. Die Farbgebung finde ich auch sehr schön, allerdings entspricht das Coverbild nicht dem verrückten Treiben des Sommer 1926, sondern ehr der Einsamkeit im Inneren der Protagonisten und der Ruhe vor dem Sturm. Im Großen und Ganzen gefällt es mir aber wirklich gut.

Meine Meinung: Wenn man "Der Sommer, in dem F. Scott Fitzgerald beinahe einen Kellner zersägte" beginnt, ist es, als würde man in einen Film der Goldenen Zwanziger entführt werden. Emily Walton gibt dem Leser eine gute Schilderung der Lebensumstände zur damaligen Zeit. Sie beschreibt nicht nur das luxuriöse Leben an der Côte d'Azur, sondern auch die tolle Mode und die schicken Frisuren.
Die Autorin scheint für ihr Werk viel recherchiert zu haben, allerdings waren es an mancher Stelle doch oft zu viele Informationen auf einmal, die angeführt wurden. Aus diesem Grund fiel mir es anfangs etwas schwerer in das Geschehen einzusteigen und alles zu verarbeiten. Auch die Zeitsprünge, die an mancher Stelle vorkommen, waren ab und zu leicht vewirrend.
Es hat mir wirklich gut gefallen, dass Emily Walton eine Fülle von Zitaten zum Beispiel aus Briefen von F. Scott Fitzgerald angeführt hat, jedoch hätte das Buch für diese Menge einfach länger sein müssen, so wirken die Information oft zusammen gepresst.
Sehr gut ist, dass die Autorin nichts beschönigt. Sie zeigt offen die Nachteile, der wilden Partys damals und welche Auswirkungen diese auf das Leben der Protagonisten haben.
Die im Klappentext erwähnten Berühmtheiten wie Dorothy Parker und Pablo Picasso sind leider zu kurz gekommen und das Buch wurde gegen Ende etwas langatmig.
Dafür konnte der Epilog wieder einiges herausholen, aufgrund der Schilderung über das weitere Leben der häufig erwähnten Personen und die Veränderungen der Côte d'Azur zwischen damals und heute, die gezeigt werden.

Fazit: Eine Art ausführliche Biographie über das Leben der Fitzgeralds im Sommer 1926, die gegen Ende etwas langatmig wurde. "Der Sommer, in dem F. Scott Fitzgerald beinahe einen Kellner zersägte" erhält von mir 3 Sterne.