Berührendes Weihnachtsfest

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heike lohr Avatar

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Ich bin noch ganz berührt vom dem Weihnachtsfest und Jennys geheimen Plan, den sie ganz nebenbei mit ihrer Weihnachtsbäckerei und den Fotos derselben, die ihr Mann macht, langsam in Vorbereitung bringt.
Sie ist eine hervorragende Köchin, eigentlich Patissière, die ganz wundervolle Kuchen und Kekse bäckt --- nach alten Familienrezepten.
Die englische Sparsamkeit und das verwurzelte Traditionsbewusstsein, wie sie in ihrer alten und für die moderne Zeit eher unpraktische Küche geschickt arbeitet, nehmen mich für sie und die Erzähltechnik der Autorin ein.
Ich stehe mit der Protagonistin in der Küche, erlebe die Erinnerungen, die von den handgeschriebenen Rezepten ausgehen, verdränge ihr Geheimnis und zittere mit, ob sie sich bei der Backshow bewerben wird.
Welches Geheimnis hat sie, was bedeutet ihr der elfte Jänner? Die Spannung ist gut aufgebaut. Die Figuren sind überzeugend dargestelt. Auch ihr ruhiger und bescheidener Mann mit dem Asthma, der nicht mehr als Tischler arbeiten soll.
Er schenkt seiner Nichte Poppy ein Puppenhaus, das er in den letzten drei Wochen vor Weihnachten kunstvoll bastelt. So viel Bescheidenheit und tätiges Tun in ihrem beschaulichen Pensionistendasein in einem Dorf wirken in unserer hektischen Großstadtwelt beschaulich.
Traditionelles Essen und traditionelles Leben geben mir das Gefühl der Beständigkeit, das es etwas gibt, was uns zusammenhält.
Dieses Buch zu lesen ist mir ein Hochgenuss, auch wenn dieSpannung um besagtes Geheimnis steigen wird, die Idylle mit Aufregung und Skandal durchziehen wird.
Ich kann es nur empfehlen.