Der Sprengmeister - herrlich grotesk

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Nach einen Sprengunfall verändert sich Oskar Johanssons Leben für immer. Es folgen Krankenhausaufhalte und bleibende Schäden, dennoch schafft es der ehemalige Sprengmeister zurück ins Leben.

Geprägt durch die wirtschaftliche Lage Schwedens, sowie durch sein privates Umfeld und seine politischen Ansichten beschreibt Mankell die Situation des Sprengmeisters grotesk nüchtern und lässt mich durch die Darstellung des Lebens des naiven Charakters schmunzeln. Der Protagonist als dramaturgische Figur fasziniert den Leser und lässt ihn, wenn auch auf Distanz, in das Buch eintauchen.

Mit "Der Sprengmeister" habe ich nun meinen und gleichzeitig den ersten mankell'schen Roman gelesen und bin begeistert. Augrund der facettenreichen Themen-, Stil-, sowie Charakterwechsel wirkt das Gesamtgebilde des Buches gerade zu grotesk und damit unglaublich unterhaltend.

Der Schreibstil des Autors ist gewöhnungsbedürftig, jedoch auch so speziell, dass ich es als das Highlight des Buches bezeichnen würde. Mankell schafft es gewöhnlichen Situationen einen gewissen Glanz zu verleihen. Aus alltäglichen Situationen werden auffällige Konstrukte. Die Erzählweise wirkt absolut diffus, verstärkt jedoch die Message des Autors.

Für alle, die die Meta-Ebene eines Buches bevorzugen und dafür wenig Handlung in Kauf nehmen, ist dies hier eine absolute Leseempfehlung!

Verschnaufpause