Ein Kleinod

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Der erste Roman von Henning Mankell wurde nun zum ersten Mal ins Deutsche übersetzt und es hat sich gelohnt.
In einer ganz ruhigen und sehr präzisen Sprache erzählt Mankell das Leben von Oskar Johansson, der als Sprengmeister arbeitete und nun im Ruhestand ist. Als junger Mann wurde er bei einer Sprengung schwer verletzt und verlor ein Auge und eine Hand. Trotzdem arbeitete er weiter in seinem Beruf, um seine Familie ernähren zu können. Sein ganzes Leben hoffte er, dass die soziale Situation der Arbeiterklasse durch die sozialistischen Parteien verbessert werden würde, doch es ging nur sehr langsam voran. Im Alter kauft er sich eine kleine Saunahütte auf einer Insel in den Schären und verbringt dort die Sommer, bis er schwer erkrankt.
Sein Freund, der ihn immer wieder auf der Insel besucht, erzählt Oskars Leben als Ich-Erzähler, aber manchmal spricht auch Oskar selbst, diese Passagen sind durch Anführungsstriche gekennzeichnet.
Mankells erster Roman besticht durch seine wunderbare Sprache und seine präzisen Beobachtungen. Ein sehr reifes Werk für einen jungen Schriftsteller, der hier eine ganz eigene Form gefunden hat. Schon hier kann man ahnen, dass er einmal ein ganz Großer werden wird.
Auch ist sein Engagement für die Belange des einfachen Volkes deutlich zu spüren.
Ein wirklich lesenswertes Buch!