Kleinod

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biggioh Avatar

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Wie schnell sich ein Leben doch grundlegend verändern kann...
Eben noch ist Oskar Johansson, seines Zeichens Sprengmeister, ein glücklicher junger Mann an der Seite seiner Freundin Elly - und nur ein paar Augenblicke später ein nur ganz knapp dem Tode entronnener und für sein restliches Leben verwunderter Mann.
Doch was ist mit ihm geschehen?
Bei der missglückten Sprengung eines Tunnels für die Eisenbahn verliert Oskar im Juni 1911 nicht nur alle seine blonden Haare, sondern auch seine rechte Hand und sein linkes Auge. Und als wären die körperlichen Verluste nicht schon schmerzhaft genug, verlässt ihn auch noch seine Freundin Elly, die mit dieser Situation nicht zurechtkommt. Doch Oskar gibt nicht auf, er kehrt entgegen aller Erwartungen in seinen Beruf als Sprengmeister zurück und findet in Elvira (s)eine Frau, die ihm 3 Kinder schenkt und bis zu ihrem Tod treu an seiner Seite bleibt. Das Leben von Oskar und seiner Familie ist entbehrungsreich und bescheiden, und von vielen zerstörten Hoffnungen geprägt. Am Ende lebt er allein in einer alten Militärsauna , winkt jedem, der vorbeifährt und blickt auf dieses Leben zurück.

Mankell schafft es bereits in seinem "Erstling" auf eindrucksvolle Weise einen Einblick in die Geschichte Schwedens zu bekommen. Er erzählt nicht nur das Leben des Oskar Johansson, sondern hält dem Leser auch vor Augen wie schwer so ein "Arbeiterleben" war . Er ist sozialkritisch, hat einen wachen Blick auf die Geschehnisse der Zeit und hinterlässt beim Leser trotzdem ein warmes Gefühl nach dieser Lektüre.
Ein echter Mankell eben!