Mankell

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Seit langem bin ich ein großer Fan von Henning Mankell und habe viele Bücher von ihm gelesen. Doch als ich dieses Buch anfing dachte ich nur: Was soll das? Hat er hier noch geübt? Die Erzählweise seltsam distanziert, da kommt nichts rüber, alles völlig emotionslos, hört sich an wie eine Meldung vom dpa. Ich hatte keinen Zugang zu diesem Text. Doch mit der Zeit bekam der Protagonist, ein Sprengmeister, der bei einem Unfall verstümmelt wurde, mehr und mehr Konturen, die Zeitungsmeldung verwandelte sich in eine Geschichte mit Tiefgang. Die Figur wurde plastischer, hatte eine politische Meinung, war engagiert und interessiert an vielem. Dies alles ist nicht zuletzt der doch sehr eigentümlichen aber auch interessanten Erzählweise zu verdanken. Mankell erzählt seine Geschichte nicht chronologisch, sondern immer und immer wieder, wobei das Ganze aus verschiedenen Blickwinkeln dargestellt wird und jedes Mal neue Gesichtspunkte beigesteuert werden. Also Liebe auf den zweiten Blick.