Aussergewöhnlich

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dreijungsmama Avatar

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Dieses Buch ist aussergewöhnlich. Normalerweise lese ich kein Buch ein zweites Mal. Dieses aber werde ich nach einer geraumen Zeit nochmals lesen, um es erneut auf mich wirken zu lassen und um nochmals zu erfahren, was die Autorin damit ausdrücken möchte.

Es dreht sich alles um eine junge Frau, die auf einem Dach steht, und man befürchtet, dass sie einen Suizid begehen wird. Das aussergewöhnliche ist nun, dass um dieses Geschehnis mehrere Personen beschrieben werden, die mehr oder weniger damit verbunden sind, anteilnehmen, die Geschehnisse beeinflussen oder sogar direkt und unmittelbar als Angehörige betroffen sind oder sogar gar nicht handeln, ihre Umwelt ignorieren, eventuell falsch reagieren und so könnte ich vieles weitere aufzählen.

Es wird erzählt, was sie zeitgleich gerade machen und wie sie das erlebte aufnehmen oder verarbeiten, auch was dieser anscheinend "spekuläre" Suizidversuch in ihrem Leben verändert. Das alles so detailliert zu beschreiben, finde ich phänomenal und sehr gelungen.Im ersten Drittel des Buches habe ich mich erst etwas verloren gefühlt, da so viele unterschiedliche Personen beschrieben wurden, dann allerdings fand ich wurde das Buch immer besser und ich habe sehr gerne weitergelesen.

Warum konnte oder wollte Manu sich nicht verständigen, dass sie nun rein will, da sie ausgesperrt wurde? Warum wurde nicht besser abgesperrt vor den vielen Beobachtern der Szene ? Wer ist Manu, braucht sie wirklich therapeutische Hilfe? Wie geht es weiter mit Finn ? Das alles lässt der Roman offen, nichts ist zu Ende erzählt aber genau das ist die Kunst dieser Erzählweise, es ist ein kurzer Einblick in einige Lebensstunden der unterschiedlichsten Menschen, die ineinander verwoben sind durch ein spezielles Ereignis, danach geht jede einzelne Geschichte für sich weiter....