Der Funke ist leider nicht so richtig übergesprungen

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
eulenmatz Avatar

Von

INHALT:
Eine junge Frau steht auf einem Dach und weigert sich herunterzukommen. Was geht in ihr vor? Will sie springen? Die Polizei riegelt das Gebäude ab, Schaulustige johlen, zücken ihre Handys. Der Freund der Frau, ihre Schwester, ein Polizist und sieben andere Menschen, die nah oder entfernt mit ihr zu tun haben, geraten aus dem Tritt. Sie fallen aus den Routinen ihres Alltags, verlieren den Halt – oder stürzen sich in eine nicht mehr für möglich gehaltene Freiheit.

MEINUNG:
Die Geschichte wird es aus mehreren Perspektiven/ Personen erzählt, die auf den ersten Blick erst einmal nichts miteinander zu tun haben und doch verbindet alle Personen eine junge Frau namens Manu, die auf einem Dach steht und sich weigert herunter zu kommen bzw. es wird befürchtet, dass sie eventuell springen könnte. Dieser vermeintliche Sprung beeinflusst an einem einzigen Tage das Leben von all diesen Personen.

Das Buch ist in drei Teile geteilt, Ein Tag davor, wo die Welt für viele Beteiligte noch in Ordnung ist, der Tag des vermeintlichen Sprungs und der Tag danach. Grundsätzlich mag ich solche Bücher mit vielen Charakteren, über die man wie hier auch, sehr viel erfährt. Ich hatte allerdings auch wieder die typischen Startschwierigkeiten und musste für mich immer wieder sortieren, welche Person nun welche war und welche Geschichte dahinter hängt. Simone Lappert nimmt sich viel Zeit dem Leser die Personen und ihre Geschichte nahe zu bringen. Einige Personen sind auch aus dem direkten Umfeld von Manu und man erfährt auch so auch mehr über sie und ihre Persönlichkeit.

Andere Personen haben mir gar nichts zu tun und hier viel es mir schwer diese Parts als interessant zu empfinden. Das Konzept dahinter habe ich schon verstanden, aber so richtig aufgegangen ist es für mich nicht. Mir ist leider immer wieder die Aufmerksamkeit weggebrochen und ich merkt, dass ich gar nicht richtig gelesen haben, denn nach dem Klappentext dachte ich immer, es handelt sich hier um einen Suizid-Versuch, aber da steckt zum Teil etwas ganz anders dahinter. Erschreckend war wirklich auch die Haltung der Polizei, dir ihr gar kein Gehör geschenkt hat und irgendwann sogar ungehalten reagiert hat, weil Manu scheinbar einfach nicht kooperieren wollte. Dazu kommen noch die ganzen Passanten, die über Stunden als die typischen „Gaffer“ vor dem Haus stehen und sich auch mit Verpflegung versorgen als wäre es ein Kinoabend. Das ist sehr realitätsnah, aber macht mich trotzdem immer sprachlos.

FAZIT:
Ich muss sagen, dass mich das Buch nicht so richtig überzeugen und abholen konnte. Möglicherweise liegt es an die vielen Personen, die zwar mehr oder weniger etwas mit Manus Vorhaben zu Springen zu tun haben oder davon beeinflusst werden in ihrem Handeln. Es gibt einige Parallelen, die zum Schluss aufgelöst werden, aber mir erschien die Geschichte nicht wirklich rund und hat mich nicht so erreicht, wie erwartet.
Ich vergebe 3 von 5 Sternen.