Spannung , sehr gutes Buch

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jackdeck Avatar

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Manu, eine junge Frau in einer grünen Latzhose steht auf dem Dach eines Hauses und wirft ihr Gärtnerwerkzeug und Dachziegel hinunter. Will sie herunterspringen und ihrem Leben ein Ende bereiten? Warum?
Die Polizei wird von Schaulustigen informiert und trifft mit einem Aufgebot an Einsatzkräften ein um die Situation zu entschärfen.
Gaffer zücken die Handys, um dieses Ereignis festzuhalten und ins Netz zu stellen. Manche erleben das Drama mit Entrüstung, andere können nicht abwarten, dass sich endlich was tut und die Frau springt …Mit ihrer lebensklugen und feinen Beobachtungsgabe wird der Leser von Simone Lappert mitgenommen auf eine Reise ins Ungewisse. Der Alltag ringsum, und die Entwicklungen, die sich beim Lesen auftun, nehmen einen ganz gefangen. Bei einigen gibt es nur die Öde und Langeweile, die sie zu Zuschauern der Schauergeschichte machen. Denn Manu schmeißt auch noch mit Ziegeln um sich. Neugierde und Sensationslust füllt rundum die Straßen und Gaststätten mit Gaffern und Zuschauern. Simone Lappert gewährt einen Blick hinter die Kulissen des schönen Scheins. Aufgewühlt durch die Nähe des möglichen Suizids brechen Familienkonflikte auf und schwelende Wut, Eifersucht und gelegentlich auch Einsicht bringen die Menschen aus dem Gleichgewicht. Die Autorin wählt mir ihrer Darstellung das Soziogramm eines kleinen Bezirks der Stadt, in der die festgefügte Ordnung zwischen Freunden, Verwandten und losen Beziehungen innerhalb weniger Tage aufbricht.

Der Roman bietet Spannung pur ohne mit einer gewissen Ruhe im Detailreichtum der Geschichten einzelner für den Ausgleich zu sorgen, mit dem man sich geduldig dem Ende nähert.
Sehr lesenswert!