Sprung ins Leben

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
dunkelblau Avatar

Von

Manu steht auf dem Dach, tobt, wirft Dachpfannen in die Menschenmenge unter ihr und will nicht vom Dach kommen. Die herbeigerufene Polizei hält sie für eine Selbstmörderin, trifft Vorkehrungen. Die Schaulustigen warten mit gezückten Handys auf Aktion.
Aber Manu steht quasi nur an der Spitze des Eisbergs, denn in diesem Buch geht es um die Personen, die direkt oder auch nur zufällig durch ihr Verhalten beeinflusst werden. Der Polizist vor Ort, Ihr Freund Finn, ihr Schwester Astrid mit den politischen Ambitionen, die Kioskbesitzer, die gemobbte Schülerin und selbst ein Designer mit Schaffenskrise in Italien. Sie alle sind irgendwie miteinander verknüpft und ihre Leben werden in den 3 Tagen mehr oder weniger durchgeschüttelt. In vielen kleinen Kapiteln durfte ich sie kennenlernen und ihr Entwicklung mitverfolgen. Mancher muss sich mit seiner Vergangenheit beschäftigen und mancher muss neue Weichen für die Zukunft stellen. Wer wird den Sprung wagen und wer geht doch wieder einen Schritt zurück?
Sie alle sind mir irgendwie ans Herz gewachsen und Simone Lapperts ruhiger, unaufgeregte aber detaillierter Erzählstil hat sehr dazu beigetragen.
Gern hätten die Geschichte noch etwas länger hätten sein dürfen, denn einige Erzählstränge enden etwas abrupt. Aber trotzdem hat mir da Buch gut gefallen und ich kann eine Leseempfehlung aussprechen.