Verflechtungen

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kaffeeelse Avatar

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Eine Frau steht auf einem Dach. Wir erfahren gleich vom Schutzumschlag, dass es sich dabei um Manu handelt. Etwas voreilig wie ich finde, schöner wäre es gewesen, wenn dies der Leser nach und nach beim Lesen erfahren hätte. Mein erster Kritikpunkt.


Dann erfahren wir vom Schutzumschlag, dass für zehn Menschen durch diesen Tatbestand danach nichts mehr ist wie zuvor. Nachvollziehbar! Das Buch ist in vier Teile gegliedert, ein nicht näher gekennzeichnetes Vorwort und drei folgende Teile mit den Überschriften "Der Tag davor", "Erster Tag" und "Zweiter Tag". Das nicht gekennzeichnete sehr kurze Vorwort beinhaltet das Fallen von einer weiblichen Person und in den restlichen drei Teilen kommen die schon genannten zehn Personen in mit ihren jeweiligen Namen gekennzeichneten Abschnitten zu Wort. Dabei ist es am Anfang ein Berichten der jeweiligen Personen und nach und nach verflechten sich die Geschichten der verschiedenen Personen untereinander. Eine recht interessante Idee, wie ich finde. Dabei ist die Schreibe von Simone Lappert durch manchmal fast philosophische Gedanken gekennzeichnet, beinhaltet ein recht genaues Beobachten menschlicher Eigenschaften durch die Autorin, die sich in ihrer Zeichnung der beschriebenen Personen manifestiert. Alle diese Personen haben eines gemeinsam, sie haben bisher in ihrem Leben unschöne Dinge erfahren müssen und sind durch dieses Erleben gekennzeichnet. Ein gewisser dunkler Unterton schwingt mit. Teilweise sind diese Personen aber auch etwas überzeichnet und durch das Erzählte schwingt ein etwas eigener Humor. Eine insgesamt interessante Mischung. Alles positive Dinge, ich weiß.


Nun mein in meinen Augen schwerwiegendster Kritikpunkt! Am Ende empfinde ich die Geschichte als recht unfertig! Ich denke der Geschichte hätten noch ein paar Seiten mehr gut getan, einige Charaktere wirken etwas unfertig gezeichnet und in meinen Augen fehlen einige wichtige Zusammenhänge, besonders vermisse ich einige genauere Angaben zur Geschichte der Familie Kühne, Vater und Mutter Kühne hätten in meinen Augen als weitere Charaktere gefehlt, zum besseren Verständnis von Manu und Astrid, den Töchtern und auch über Henry hätte ich gern mehr erfahren. Ebenso gestört hat mich, dass ich kaum Nähe zu den Charakteren aufbauen konnte und dass ein gewisser Sog bei mir nicht eingetreten ist. Schade!


Die Art der Zeichnung der Geschichte finde ich nämlich recht gut und dies hätte wirklich ein großer Wurf werden können.