All Age

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sago Avatar

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Es fällt mir unerwartet schwer, das Buch tatsächlich zu bewerten. Manches hat mich angesprochen, anderes nicht. Ein zusammenfassendes Fazit macht das kompliziert.

Fasziniert hat mich der Genre Mix aus Fantasy und Krimi. Den verwickelten Kriminalfall und seine Auflösung habe ich interessiert verfolgt. Manche kuriosen Einfälle wie die Stimmonade, ein Trank, der die Stimme auf unterschiedliche Weise stark verändert, fand ich gleichfalls gelungen.

Keine Beachtung hatte ich der Tatsache geschenkt, dass Marc-Uwe Kling das Buch mit seinen jungen Zwillingstöchtern geschrieben hat. Und im Gegensatz zur Meinung in anderen Rezensionen finde ich, man merkt das dem Buch sehr wohl an.

Der Autor macht hier seinen ersten Ausflug ins Fantasy-Genre. Als absoluter Fantasyfan muss ich leider sagen, dass der Roman im Vergleich zur meisten Fantasy, die ich gelesen habe, seltsam blutleer blieb. Es fehlte einfach ganz überwiegend die atmosphärische Dichte. Einzig der Zirkusbesuch konnte mich dahingehend überzeugen.

Elos von Bergen, ein bekannter Spurenfinder, genießt seinen Ruhestand mit seinen Zwillingen Ada und Naru im ereignislosen Friedhofen. Als ein Zirkus in der Nähe gastiert, geschieht ein Mord und eine alte Dame verschwindet. Elos und die Zwillinge machen sich auf, die Rätsel aufzuklären und stellen schon bald fest: Egal wohin man reist, man hat immer sich selbst im Gepäck....

Für mich persönlich hatten die Zwillinge leider ein gewisses Nervpotential. Ich könnte mir vorstellen, dass ihre ewigen Kabbeleien jüngere Leser eher ansprechen. Vermutlich kann man das Buch als All Age-Roman bezeichnen. Aber wenn man alle anspricht, läuft man Gefahr, niemanden komplett zu erreichen.
Der Epilog liefert einen raffinierten Twist, dessen Auflösung mein Interesse geweckt hat. Dennoch werde ich eine eventuelle Fortsetzung wohl nicht lesen, weil es so viel farbenprächtigere Fantasy gibt.