Märchenhafter Kriminalroman

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mene-mama Avatar

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Elos von Bergen hat das Suchen und Finden von Spuren an den Nagel gehangen und ist mit seinen beiden Kindern in das beschauliche Friedhofen gezogen. Hier drohen ihnen keine Gefahren, keine unliebsamen Ereignisse - bis ein Mord geschieht. Zusammen mit seinen Kindern begibt er sich auf die Spur des Mörders, wobei sie sich alle ungeahnten Abenteuern und Gefahren aussetzen.

Die Geschichte erinnert vom Setting und Erzählstil an ein Märchen: Fremde Königreiche, fantasievolle Wesen und der (augenzwinkernde) Versuch, Kinder zu belehren bzw. ihnen bestimmte Verhaltensweisen zu vermitteln und/oder auszureden (in Form von Elos als Stimme der Vernunft und seiner Kinder, die teilweise herrlich ungezogen, eigensinnig und clever sind).

Der Schreibstil ist flüssig - man fliegt geradezu über die Seiten. Dazu eine große Portion Witz, schöne Wortneuschöpfungen (z. B. "Windflüsterer") und eindrückliche Beschreibungen von Figuren und Schauplätzen. Diese sind authentisch (insbesondere die Kinder von Elos. Wer selber Kinder hat, kann deren Verhalten und Handlungsweisen sowie die von Elos nachvollziehen und augenschmunzelnd drüber lachen).

Das Buch ist interessant aufgrund seiner Kombination. Ich konnte mich beim Lesen nicht entscheiden, ob es mich eher an eine Art Märchen oder an einen Krimi erinnert. Es enthält Elemente aus beidem, ist sowohl fantasievoll als auch spannend. Man rätselt bis zuletzt mit, wer der Mörder ist, wobei alles nachvollziehbar dem Leser gegenüber offengelegt wird. Zwischendurch habe ich auch viel gelacht, meist wenn die Kinder in Szenen involviert waren.

Das Buch ist sehr zu empfehlen. Für kleine Kinder ist es aufgrund einiger Beschreibungen und Szenen nicht geeignet, da diese zu brutal sind (es geht immerhin um Mord). Ich denke eine Altersempfehlung ab 12 oder 14 Jahren ist in Ordnung, für Erwachsene lohnt sich die Lektüre als kleine Alltagspause definitiv!