Der Stalker - Der Creeper

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jerri Avatar

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 Das Buch ‚Der Stalker’ von Tania Carver hinterlässt einen zwiespaltigen Eindruck. Ich hatte manchmal den Eindruck als hätten mehrere Personen an dem Buch mitgewirkt, so wechselhaft war teilweise die Spannung bzw. die Zeichnung der Charaktere.

 

Die ersten Kapitel, in denen Suzanne vorgestellt wird, die den Alptraum einer jeden allein lebenden Frau schlechthin erlebt und auch das Auffinden der ersten Leiche, haben mich in den Bann gezogen. Der Wechsel der Perspektiven von Kapitel zu Kapitel haben durchaus die Spannung halten können, weil man wissen möchte, wie es mit den Personen weitergeht. Auch die Weiterentwicklung des Privatlebens von Phil Brennan und die Auswirkungen seiner Beziehung zu Marina Esposito auf seine Arbeit haben mich durchaus interessiert. Allerdings hat entgegen dem Klappentext Marina Esposito mit dem Fall erst im letzten Drittel etwas zu tun.

 

Mit dem Einführen neuer ‚Gesichter’ in das Team ist Tania Carver nichts Gutes gelungen. Die Zeichnung der Charaktere von Rose Martin und Fiona Welch empfand ich als ziemlich stümperhaft, leicht zu durchschauen und ziemlich langweilig. Sie haben mich streckenweise sehr aufgeregt. Des weiteren ist das Verhalten von Ben Fenwick ebenfalls nicht ganz nachvollziehbar. Das Ganze hat dem Thriller nicht gutgetan. Die Kapitel, in den die beiden Frauen eine Rolle spielen, haben mich durchaus ein paar mal in Versuchung geführt, das Buch erst mal ruhen zulassen. Die nächsten Kapitel konnten allerdings schon so grundlegend anders in Bezug auf Spannung und Logik sein, daß ich dachte, ‚sie kann es doch anscheinend, woher rühren die eklatanten Schwankungen zwischen den Kapiteln?’.

 

Alles in allem war es trotzdem ein lesenswertes Buch, allerdings mit Schwächen. In etlichen Kapiteln lässt sich erkennen, dass Tania Carver es besser kann. Ich hoffe auf ihr nächstes Buch, das ich bestimmt auch lesen werde.