Tania Carver: The creeper / Der Stalker

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nordlicht Avatar

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**Kurzbeschreibung (amazon)**

Suzanne Perry hatte einen sehr lebendigen Albtraum. Jemand war in ihrem
Schlafzimmer und berührte sie, während sie nicht in der Lage war, auch
nur einen Muskel zu bewegen. Doch die Erleichterung beim Erwachen hält
nicht lange an. Als Suzanne die Vorhänge ihres Schlafzimmerfensters
öffnet, klebt dort ein Polaroidfoto, welches sie zeigt, schlafend in der
Nacht. Und darunter die Worte 'Ich wache über Dich'. Ihr Albtraum ist
nicht vorüber, tatsächlich hat er gerade erst begonnen.



**Eigene Beurteilung**

Der aus Tania Carvers erstem Roman "The surrogate"/"Entrissen" bekannte Phil Brennan hat einen schrecklichen Mordfall zu bearbeiten. Die Leiche einer jungen Frau wurde entsetzlich zugerichtet auf einem Hausboot aufgefunden, der Zustand der Leiche lässt auf einen sexuellen Sadisten als Täter schließen. Die Ermittlungen gestalten sich für Phil sehr unangenehm, da er immer noch nicht gut mit seinem Vorgesetzten Fenwick auskommt und von diesem zwei Mitarbeiterinnen aufgezwungen bekommt, mit denen er nicht zurecht kommt. Phils Privatleben ist ebenfalls krisengeschüttelt: seine Lebensgefährtin Marina Esposito scheint an postnatalen Depressionen zu leiden und verlässt ihn für einige Tage, um sich über ihren weiteren Lebensweg Gedanken zu machen.
Als wäre ein brutaler Mord nicht genug, müssen sich die Kriminalbeamten auch noch mit zwei Vermisstenfällen und einem Fall von massivem Stalking herumschlagen. Suzanne Perry wird von einem Unbekannten verfolgt und schließlich entführt, allmählich kommt die Polizei darauf, dass die ermordete Frau und die Vermissten einander alle ähnlich sind: hübsch, schlank, lange dunkle Haare...

"The creeper" lebt nicht so sehr von der Spannung im Hinblick auf den Täter, über den man von Anfang an in Kapiteln über seine Vergangenheit und sein gestörtes Seelenleben Informationen bekommt, als vielmehr im Hinblick über das Motiv, auf welches man erst relativ spät kommt. Die Handlung ist sehr konstruiert, dadurch kommt zwar Spannung auf, aber wirklich glaubwürdig finde ich die Geschichte nicht.
Auch die zwischenmenschlichen Vorgänge auf der Polizeidienststelle sind (hoffentlich!) nicht realistisch dargestellt.
Wenn mir der erste Krimi um Phil Brennan und sein Team auch besser gefallen hat, so ist auch bietet auch dieses Buch flüssige Unterhaltung mit ein paar Überraschungen zum Ende hin.
Der Schreibstil ist wieder einfach und flüssig zu lesen. Allerdings haben mich bei der englischen TB-Ausgabe die immens vielen Fehler extrem gestört. Es häuften sich Druckfehler, die auch grammatisch relevant werden (z.B. r **a** n - r **u** n), teilweise fehlt sogar ein Wort im Satz. Das ist wirklich eine Zumutung und man kann nur hoffen, dass bei der deutschen Ausgabe mehr Sorgfalt angewandt wird.