Gruslig nah am Leben

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streiflicht Avatar

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Schon beim ersten Lesen der Kurzbeschreibung bzw. des Klappentextes von diesem Buch war ich total neugierig. Jeder stand schon mal im Stau, aber wie krass wäre es, wenn man dort im Wagen nebenan eine Leiche entdecken würde. Und sich dann auch noch herausstellen würde, dass dieser Mann nicht nur tot ist, sondern auch noch ermordet worden ist. Ich mag Locked-Room-Szenarien total gerne, daher war klar, dass ich dieses Buch lesen muss.
Anfangs fand ich das Buch etwas zäh und auch die Hauptfigur erschien mir ziemlich sperrig. Man lernt richtig viele Figuren kennen, was aber natürlich ja auch kein Wunder ist, wenn man in einem Stau steht. Je mehr ich gelesen habe, desto spannender wurde es, und desto mehr konnte ich mich in Billy hineinversetzen. Sie sieht diesen Fall als ihre Aufgabe an, auch wenn sie gerade eigentlich gar nicht im Dienst ist und nach einer langen Auszeit überlegt, ob sie überhaupt weitermachen will als Polizistin.
Mir hat es total gut gefallen, wie sich die Geheimnisse und Probleme der einzelnen Menschen nach und nach herausschälen und in diesem Stau entblößen. Das war wirklich gut gemacht und hat auch die eigentliche Geschichte immer wieder verändert. Leider kam mir das Ende etwas überstürzt vor, da hätte ich gerne etwas mehr Zeit und ein paar Seiten mehr gehabt. So wie man anfangs vielleicht etwas hätte straffen können.
Insgesamt aber ein wirklich gutes Buch, nach dessen Lektüre man im Stau nun wohl nicht mehr so locker ist, wenn sich im Auto nebenan etwas Komisches ereignet oder Menschen sich seltsam benehmen.