Leider konnte mich das Buch nicht überzeugen
Meinung: Das Cover hat sofort meine Aufmerksamkeit geweckt, und auch der Klappentext versprach eine richtig gute, originelle Idee: Ein kilometerlanger Stau. Im Auto neben dir sitzt eine Leiche. Der Mörder steckt mitten in der Autoschlange fest – und du auch.
Leider konnte die Umsetzung dieses Potenzials meine Erwartungen nicht erfüllen.
Die Grundidee, einen Mordfall in einem Stau spielen zu lassen, fand ich zunächst spannend und kreativ. Ein solches Setting liest man nicht alle Tage – genau das hat mich neugierig gemacht. Der Schauplatz ist tatsächlich gut gewählt, denn die Enge, das Ausgeliefertsein und die Ungewissheit hätten eine beklemmende Atmosphäre schaffen können – stellenweise ist das auch gelungen. Es gab durchaus Momente, in denen man die angespannte Stimmung spüren konnte. Leider waren diese eher die Ausnahme als die Regel.
Die Handlung entwickelt sich insgesamt sehr schleppend. Viel zu oft hatte ich das Gefühl, auf der Stelle zu treten – so wie die Autos im Stau. Über lange Strecken passiert einfach zu wenig, und echte Spannung kam kaum auf. Auch der große „Thrill“ blieb für mich aus.
Ein weiteres Problem waren für mich die Figuren. Sie wirkten blass und teilweise austauschbar. Ich konnte keine echte Verbindung zu ihnen aufbauen, was es mir schwer gemacht hat, mitzufiebern oder emotional involviert zu sein. Ihre Handlungen blieben oft wenig nachvollziehbar oder wurden zu distanziert erzählt – dadurch fehlte mir der emotionale Anker in der Geschichte.
Der Schreibstil war grundsätzlich in Ordnung: flüssig und klar, aber wenig auffällig oder besonders.
Die Auflösung hätte ich nicht vorhergesehen – doch selbst sie konnte das Buch für mich nicht mehr retten