so zäh und langatmig wie ein Stau.

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maulwurf123 Avatar

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"Der Stau - Es gibt kein Entkommen" ist ein Locked-Room-Thriller von Autorin Jo Furniss. Die Softcoverausgabe umfasst ca. 320 Seiten und ist im Rowohlt-Verlag erschienen.

Und darum geht es: Belinda Kidd, Kommissarin kurz vor dem Ruhestand, ist auf dem Weg vom Flughafen in die Londoner Innenstadt. Vom Jetlag geplagt, will sie einfach nur nach Hause – als der Verkehr plötzlich stockt und dann zum völligen Stillstand kommt. Grund dafür: eine Explosion in einem Tunnel. Geschätzte Wartezeit: mehrere Stunden. Als Belinda sich zwischen den parkenden Autos die Beine vertritt, macht sie in einem der anderen Fahrzeuge eine grausige Entdeckung: eine Leiche, mit einem Metallspieß erstochen. Aber wie? Niemand kann weg. Also muss der Mörder immer noch hier sein, zwischen den anderen Fahrerinnen und Fahrern, die darauf warten, dass es weitergeht. Was ist zu tun? Die anderen Fahrzeuginsassen zu warnen, würde eine Massenpanik auslösen, zumal im Autoradio weitere Explosionen vermeldet werden. Belinda sieht sich in der Zwickmühle. Wenn der Stau weiterhin anhält, sind sie alle in Gefahr. Wenn er sich auflöst, kann der Mörder entkommen. Die Uhr tickt, und auch wenn Belinda nicht weiß, wie lange noch... (Klappentext)

Meine Meinung: Voller Spannung und Neugierde habe ich mich an diesen Locked-Room-Thriller gemacht. Die Buchwerbung verspricht: "Originell, temporeich und absolut fesselnd – nach diesem Buch werden Sie öfter in den Rückspiegel schauen!" Leider habe ich von diesem temporeichen und fesselnden Leseerlebnis nur wenig gespürt.
Der Thriller beginnt vielversprechend. Das erste Viertel des Buchs habe ich verschlungen; doch dann gestaltete sich die Handlung als mehr und mehr zäh und langatmig - wie ein echter Verkehrsstau eben. Die Grundidee dieses Locked-Room-Szenarios empfinde ich als originell und der ungewöhnliche Schauplatz hat allerhand Potenzial. Doch leider hat die Autorin dies in ihrem Buch wahrlich verspielt. Ohne wirklichen Spannungsaufbau macht Protagonistin 'Billy' ihre Ermittlungen mitten auf der Autobahn. Die weiteren Charaktere bzw. in erster Linie natürlich alles verdächtige Personen werden farblos beschrieben, ohne nennenswerte Persönlichkeiten/ Eigenschaften. Zum Teil konnte ich der Entwicklung der Ermittlungen nicht ganz folgen; so blieben mir manche Entdeckungen/ Erkenntnisse der Protagonistin nicht logisch nachvollziehbar. Daher meinerseits lediglich eine Bewertung mit 2 Sternen.