Tolles Setting, sonst einige Schwächen
Der Sternenstaubdieb von Chelsea Abdullah ist eine fantastische Geschichte, die mit ihrem wunderbaren Setting punktet, mich aber dennoch nicht überzeugen konnte.
Der Roman dreht sich um die drei Protagonist:innen (eine Mitternachtshändlerin, einen Prinzen und eine Räuberin), magische Relikte, und die Dschinn. Dabei fließen Elemente aus der arabischen (Erzähl-)Kultur mit ein, was der Geschichte eine gewisse Authentizität und auch etwas Magisches verleiht.
Leider können die Charaktere nicht so punkten wie das Setting. Sie bleiben oberflächlich und unnahbar, und einige Male habe ich ihr Verhalten einfach nicht nachvollziehen können. Ich hatte mehrmals das Gefühl, der Roman weiß nicht so genau, ob er YA- oder Erwachsenenliteratur sein möchte, und so sind die Protagonist:innen zwar schon erwachsen, verhalten sich aber oft nicht so. Ich bin mit keiner der Personen wirklich warm geworden, und hatte auch nicht das Gefühl, dass es zwischen den Charakteren genug Verbindungen gab.
Beim Erzählstil bin ich zwiegespalten. Einerseits gab es Passagen, in denen das Pacing gut gepasst hat und die Sätze sich flüssig aneinandergereiht haben. Dann aber gab es Stellen, da wurde viel zu langsam oder auch wirr erzählt (am Anfang habe ich eeeewig gebraucht, um in die Geschichte zu kommen, was meiner Meinung nach an den ständigen Perspektivwechseln lag), und teilweise gab es auch einige Wiederholungen (ich habe nicht mitgezählt, wie oft jemand ein Lächeln versteckt, aber vermutlich reichen meine beiden Hände nicht aus) und irrelevante Erzählungen.
Sprachlich war es mir oft ein wenig zu einfach bzw. zu deutlich. Die Autorin erzählt zu viel und zeigt zu wenig. Dadurch passiert es auch oft, dass man als Lesende Dinge längst durchschaut hat, die dann noch einmal lang und breit erklärt werden (auch das ein Indiz, dass der Roman vielleicht eher für ein jüngeres Publikum gedacht war). Ich habe einige Rezensionen gelesen, in denen kritisiert wird, dass hier stellenweise genderneutrale Pronomen verwendet werden. Ja, es ist im ersten Moment gewöhnungsbedürftig und etwas sperrig, aber man gewöhnt sich daran. Und ich finde es gut, dass Versuche unternommen werden, wie man das sprachlich ausdrücken kann. Was mich in dem Zusammenhang mehr gestört hat, war, dass zwar die Pronomen neutral waren, einige andere Wörter aber nicht, und dadurch wirkt es etwas unausgegoren. So wird zum Beispiel im Zusammenhang mit einem nicht-binären Dschinn von „König“ geredet. Außerdem ist in anderen Bereichen die Sprache dennoch problematisch. Wenn etwa die Rede davon ist, dass jemand sich „eine Frau genommen hat“. Oder dass Mazen ein Mädchen, das er sieht, einfach „haben muss“. Puh, ich dachte, da sind wir schon weiter…
Insgesamt eine nette Geschichte, aber auch nicht mehr. Ich würde sie definitiv unter YA-Fantasy verbuchen, ansonsten müsste ich noch mindestens einen halben Punkt abziehen.
Der Roman dreht sich um die drei Protagonist:innen (eine Mitternachtshändlerin, einen Prinzen und eine Räuberin), magische Relikte, und die Dschinn. Dabei fließen Elemente aus der arabischen (Erzähl-)Kultur mit ein, was der Geschichte eine gewisse Authentizität und auch etwas Magisches verleiht.
Leider können die Charaktere nicht so punkten wie das Setting. Sie bleiben oberflächlich und unnahbar, und einige Male habe ich ihr Verhalten einfach nicht nachvollziehen können. Ich hatte mehrmals das Gefühl, der Roman weiß nicht so genau, ob er YA- oder Erwachsenenliteratur sein möchte, und so sind die Protagonist:innen zwar schon erwachsen, verhalten sich aber oft nicht so. Ich bin mit keiner der Personen wirklich warm geworden, und hatte auch nicht das Gefühl, dass es zwischen den Charakteren genug Verbindungen gab.
Beim Erzählstil bin ich zwiegespalten. Einerseits gab es Passagen, in denen das Pacing gut gepasst hat und die Sätze sich flüssig aneinandergereiht haben. Dann aber gab es Stellen, da wurde viel zu langsam oder auch wirr erzählt (am Anfang habe ich eeeewig gebraucht, um in die Geschichte zu kommen, was meiner Meinung nach an den ständigen Perspektivwechseln lag), und teilweise gab es auch einige Wiederholungen (ich habe nicht mitgezählt, wie oft jemand ein Lächeln versteckt, aber vermutlich reichen meine beiden Hände nicht aus) und irrelevante Erzählungen.
Sprachlich war es mir oft ein wenig zu einfach bzw. zu deutlich. Die Autorin erzählt zu viel und zeigt zu wenig. Dadurch passiert es auch oft, dass man als Lesende Dinge längst durchschaut hat, die dann noch einmal lang und breit erklärt werden (auch das ein Indiz, dass der Roman vielleicht eher für ein jüngeres Publikum gedacht war). Ich habe einige Rezensionen gelesen, in denen kritisiert wird, dass hier stellenweise genderneutrale Pronomen verwendet werden. Ja, es ist im ersten Moment gewöhnungsbedürftig und etwas sperrig, aber man gewöhnt sich daran. Und ich finde es gut, dass Versuche unternommen werden, wie man das sprachlich ausdrücken kann. Was mich in dem Zusammenhang mehr gestört hat, war, dass zwar die Pronomen neutral waren, einige andere Wörter aber nicht, und dadurch wirkt es etwas unausgegoren. So wird zum Beispiel im Zusammenhang mit einem nicht-binären Dschinn von „König“ geredet. Außerdem ist in anderen Bereichen die Sprache dennoch problematisch. Wenn etwa die Rede davon ist, dass jemand sich „eine Frau genommen hat“. Oder dass Mazen ein Mädchen, das er sieht, einfach „haben muss“. Puh, ich dachte, da sind wir schon weiter…
Insgesamt eine nette Geschichte, aber auch nicht mehr. Ich würde sie definitiv unter YA-Fantasy verbuchen, ansonsten müsste ich noch mindestens einen halben Punkt abziehen.