Fesselnde Ermittlungsarbeit an der Ostseeküste

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nessie6 Avatar

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Mit „Der Sturm“ hat Karen Sander nach „Der Strand“ erneut eine spannende Trilogie vorgelegt, deren fesselnder Auftakt „Vergraben“ die Leser:innen mitnimmt an die Ostseeküste. Wer die erste Reihe bereits kennt, wird sich mit dem Einstieg leichter tun, da das Team, das die Ermittlungen führt, viele bekannte Gesichter enthält, doch auch Neulingen werden der Darß, Tom Engelhardt und sein Team bald vertraut sein.
Der Fall startet mit einem dramatischen Prolog im Sommer 1989, als politisch und gesellschaftlich vieles im Umbruch war und der Mord an einem Paar, das ein Urlaubsflirt zusammengeführt hat, lange unentdeckt blieb – eine Flucht in den Westen lag als Grund für das Verschwinden schließlich nahe.
Ein Sturm, der menschliche Knoch an der Steilküste freilegt, sorgt dafür, dass das Verschwinden und die Morde des Darß-Rippers wieder in den Fokus der Polizeiarbeit geraten. Daneben ist der Fall eines Stalkers, in den die Kryptologin Mascha Krieger verstrickt ist, ein weiterer Handlungsfaden, der den Thriller durchzieht. Der Wechsel an Perspektiven, aus denen Sander das Geschehen schildert, sorgt dabei massiv für Spannung.
Der erste Teil des Falls ist spannend und es ist mir schwergefallen, das Buch aus der Hand zu legen. Das gilt insbesondere für die Passagen, in der die Polizeiarbeit auch in das Privatleben der Ermittler:innen eindringt. Wie schon bei der ersten Trilogie der Autorin hat mich der erste Band aber etwas ratlos zurückgelassen, denn auch wenn ein Handlungsstrang schlüssig beendet wurde, bleiben (zu) viele Fragen offen. Von einem „in sich abgeschlossenen Thriller“ zu sprechen, wie es der Verlag bewirbt, erscheint mir da etwas irreführend.