Die Überlebenden

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herbstrose Avatar

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Um seiner Mutter dabei zu helfen den dementen Vater ins Heim umzusiedeln, ist Kieran Elliot nach zwölf Jahren erstmals wieder in seinen Heimatort auf der australischen Insel Tasmanien zurückgekehrt. Vor zwölf Jahren hat er Evelyn Bay verlassen, nachdem bei einem verheerenden Sturm drei Menschen seinetwegen ihr Leben lassen mussten. Inzwischen hat er sich in Sydney mit Freundin Mia und ihrer gemeinsamen kleinen Tochter Audrey ein neues Leben geschaffen und gehofft, seine alte Schuld zu vergessen. Doch kaum ist er zurück, wird am Strand die Leiche einer jungen Frau gefunden. Es gibt Parallelen zu damals, als am selben Strand ein Mädchen verschwand und nie gefunden wurde. Jetzt brechen die alten Wunden wieder auf und die Wahrheit, was seinerzeit wirklich geschah, muss endlich ans Tageslicht …

Die Autorin Jane Harper wurde 1980 in Manchester (England) geboren. Als sie acht Jahre alt war zog ihre Familie nach Australien, wo sie in einem Vorort von Melbourne lebten und die australische Staatsbürgerschaft annahmen. Später ging die Familie zurück nach England, wo Jane dann an der Universität von Kent Englisch und Geschichte studierte und als Journalistin arbeitete. 2008 zog sie zurück nach Australien, arbeitete dort für die „Herald Sun“ und absolvierte einen Lehrgang über das Schreiben von Romanen. Seither schreibt sie Thriller, für die sie bereits ausgezeichnet wurde und den „Gold Dagger“, den wichtigsten Krimipreis Großbritanniens, erhielt. Jane Harper ist verheiratet, hat eine Tochter und lebt in Melbourne.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr ansprechend, angenehm lebendig, flüssig und leicht zu lesen. Leider zieht sich die Handlung anfangs etwas schleppend dahin und der als Thriller ausgelobte Roman „Der Sturm“ wird erst ab der Hälfte richtig spannend und legt an Fahrt zu. Die Handlung ist psychologisch gut durchdacht und die Auflösung des Geschehens vor zwölf Jahren ist stimmig und somit durchaus vorstellbar. Die einzelnen Charaktere in ihrer Vielschichtigkeit sind gut ausgearbeitet und die Beziehungen untereinander absolut nachvollziehbar. Der Schauplatz, die Küste Tasmaniens, ist in ihrer Wildheit großartig beschrieben, so dass man beim Lesen tief in das Geschehen eintauchen kann. Die Geschichte rund um das Monument „Die Überlebenden“ kommt so real und plastisch rüber, dass man bisweilen vergessen kann, dass alles nur Fiktion ist.

Fazit: Ein eher sanfter Thriller, der trotzdem fesselt und erst nach und nach sein Geheimnis preisgibt. Meine Empfehlung!