Die Vergangenheit holt einen immer ein

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cynthiam Avatar

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„Der Sturm“ bringt alles mit, was ein dramatischer und atmosphärischer Thriller braucht: ein kleines Küstenstädtchen, das von einem dramatischen Ereignis heimgesucht wurde, die Geister der Vergangenheit, die nicht ruhen und ein Geheimnis, das ans Licht drängt. Spannung vorprogrammiert.

Zum Inhalt: Zwölf Jahre ist es her, dass ein Sturm Kiernans Heimat heimgesucht und sein Leben für immer verändert hat. Denn in dieser Nacht ist sein großer Bruder ums Leben gekommen- als es Kiernan retten wollte. Und es war nicht die einzige Tragödie in dieser Nacht, denn es ist auch ein junges Mädchen verschwunden. Zwölf Jahre später drohen die Geheimnisse der Vergangenheit ans Licht zu kommen.

Die Geschichte rollt anhand eines aktuellen Kriminalfalls die Ereignisse von vor zwölf Jahren auf, was ich sehr gelungen inszeniert finde. Es gibt viele Nebencharaktere, die bereits in der Sturmnacht eine Rolle spielen und nun auch zum aktuellen Mordfall befragt werden. Dabei kommen auch Geheimnisse von vor zwölf Jahren ans Licht und alte Wunden werden wieder aufgerissen. Zusätzlich gibt es Rückblicke in die Vergangenheit.

Obwohl die Geschichte einen ziemlich ruhigen Ton anschlägt, ist sie doch sehr spannend. Das ergibt sich hauptsächlich aus der Getriebenheit des Protagonisten Kiernan, der, jetzt wo er selbst Vater ist, sich endlich von einer alten Schuld befreien will. Die Beziehungen der Charaktere untereinander würde ich als angespannt beschreiben. Wie es bei alten Freundschaften nun mal so ist, wenn man sich eigentlich auseinander gelebt hat, die Vergangenheit einen aber nach wie vor verbindet.

Die Auflösung des falls kam für mich sehr überraschend, ich hätte definitiv mit einem anderen Ausgang gerechnet. Die Hinweise, die zur Aufklärung des Falls führen, finde ich zwar eher lasch gestreut, es wird aber halbwegs schlüssig erklärt.
Insgesamt war das Buch für mich jetzt kein Pageturner und das immer wieder durchkauen der Sturmnacht vor zwölf Jahren war ein bisschen anstrengend, aber an sich war der Plot schon gut gemacht. In meinen Augen ein solider Thriller