Dramatische Vergangenheit

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martinchen Avatar

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Vor zwölf Jahren hat ein Sturm das Leben in Evelyn Bay dramatisch verändert. Zwei junge Männer kamen ums Leben, eine Vierzehnjährige verschwand spurlos. Einer der Toten war Kierans Bruder Finn. Kieran kommt mit seiner Frau Mia und der gemeinsamen Tochter Audrey zurück, um seiner Mutter mit seinem dementen Vater beizustehen. Dann wird die junge Künstlerin Bronte tot am Strand aufgefunden. Hat Bronte herausgefunden, was vor zwölf Jahren tatsächlich geschah?

Jane Harper, Jahrgang 1980, lebt in Australien. Bevor sie sich dem Schreiben von Thrillern widmete, hat sie als Journalistin gearbeitet. Für ihren Debütroman „Hitze“ hat sie zahlreiche Auszeichnungen erhalten. „Der Sturm“ wurde von Matthias Frings übersetzt, der als Schriftsteller in Berlin lebt.

Jane Harper hat einen Thriller geschrieben, der sich sehr ruhig entwickelt. Seine Spannung bezieht er aus dem Verdacht, dass die Ereignisse in der Vergangenheit anders gewesen sein könnten als die offizielle Version und aus den Traumata, die die Überlebenden zu verarbeiten haben. Da ist nicht nur Kieran, der mit Mias Hilfe seine Schuld am Tot seines Bruders verarbeiten kann, sondern auch Liam, der seinen Vater verloren hat und die Mutter des verschwundenen Mädchens.

Die Protagonisten sind authentisch beschrieben. Das gilt insbesondere für Kieran, der mit seiner Schuld leben muss. Aber auch die anderen Charaktere sind gut gezeichnet. Der Autorin gelingt es, die Spannung langsam aufzubauen, den zunächst ist völlig unklar, warum Bronte sterben musste. Die Suche nach dem Täter gestaltet sich schwierig, der Fall wird jedoch schlüssig aufgelöst.

Fazit: ein spannender Thriller über Schuld, Übernahme von Verantwortung und das Weiterleben nach einem dramatischen Ereignis