eher ruhiger, atmosphärische Thriller

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readpassion9 Avatar

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Kieran kehrt mit seiner Freundin Mia und der gemeinsamen kleinen Tochter in seine alte Heimat Tasmanien, nach Evelyn Bay, zurück, um seine Eltern zu besuchen. Sein Vater ist dement und soll in ein Pflegeheim umsiedeln, Kieran möchte seine Mutter unterstützen und beim packen helfen. Seit dem Sturm vor zwölf Jahren war er selten dort, zu schmerzhaft sind die Erinnerungen für ihn. Bei dem damaligen Sturm verhielt sich Kieran leichtsinnig und brachte seinen Bruder und dessen Freund in Gefahr, die beiden starben als das Boot kenterte. Zugleich verschwand ein Mädchen in den Fluten und wurde nie gefunden.

Kieran hat mit den Jahren gelernt mit seiner Schuld zu leben, seine kleine Familie gibt ihm Halt. Jetzt trifft er seine alten Freunde Ash und Sean von damals wieder, es ist als wäre keine Zeit vergangen. Nur wenig später wird die Leiche einer Frau am Strand gefunden, Kieran sieht Verbindungen zu den Geschehnissen von damals. Ihm wird klar, dass er auf Spurensuche gehen und tief in die Vergangenheit eintauchen muss.

"Der Sturm" von Jane Harper ist mein erstes Buch der Autorin und wird definitiv nicht das letzte gewesen sein. In einem angenehmen, flüssigen und zugleich anspruchsvollen Schreibstil erzählt sie die Geschichte von Kieran. Der Thriller hebt sich von der Masse ab, er überzeugt mit leisen Tönen. Er ist intensiv geschrieben, die Gedanken und Gefühle der Protagonisten sind perfekt herausgearbeitet. Die Figuren wirken lebendig, sind sehr gut charakterisiert. Dazu kommt die Atmosphäre perfekt rüber, die Landschaft und ihre Menschen sind wunderbar beschrieben, ich hatte das Gefühl mitten im Geschehen zu sein.

Es geht um Geheimnisse aus der Vergangenheit, Schuld, Vergebung und komplizierte Beziehungen. Ein Thriller, der mich überzeugt hat und den ich gern weiter empfehle.