Krimi aus Down Under

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
kleine hexe Avatar

Von

Der Roman beginnt ganz harmlos. Nach einigen Jahren Abwesenheit kehrt ein Mann in seine alte Heimat zurück, mit seiner Frau, die auch aus diesem Ort an der tasmanischen Küste stammt, und seiner kleinen Tochter. Er will der Mutter helfen, den Haushalt der Eltern aufzulösen. Der Vater ist an Demenz erkrankt, er muss in ein Pflegeheim. Die Mutter will in seine Nähe ziehen, um bei ihm zu bleiben, solange es geht. Zwischen Kieran und seinen Eltern scheint etwas zu stehen, etwas Störendes, nie Ausgesprochenes. Auch beim Treffen mit den Kumpels in der Kneipe am Abend offenbart sich: Es gibt verschiedene Animositäten, unausgesprochene Geschichten aus der Vergangenheit, Probleme de bisher nie geklärt wurden. Ganz allmählich steigert sich die Unruhe, die zwischen Kieran und seinen Kumpeln herrscht. Und dann geschieht ein Mord. Bronte, die junge Bardame, die nur für einen Sommer in der Bar arbeiten wollte, wird tot am Strand aufgefunden. Und plötzlich sind all die Traumata, die während und nach einem Sturm vor 12 Jahren geschahen, wieder präsent, in all ihrer Schärfe. Erst wenn aufgeklärt wird, was damals wirklich geschah, kann man auch den aktuellen Mordfall lösen und die Zusammenhänge verstehen.
Das geschieht nur allmählich, teilweise in Rückblenden, in dem zur Sprache gebracht wird, wie die unterschiedlichen Protagonisten vor 12 Jahren die Zeit vor, während und nach dem Sturm verbracht haben. Parallell dazu ermittelt die Polizei weiter am aktuellen Mord.
Sehr spannend erzählt, mit steigender Intensität von dem schönen und ruhigen Anfang am Strand bis zum großen Showdown ebenfalls am Strand, aber an einer anderen Stelle, hält uns der Roman fest an der Kandare. Es kommt zu diversen Aussprachen, wir erfahren, weshalb Kierans Eltern trotz aller Leibe zu ihm, ihm nie verzeihen konnten, dass er den Tod seines Bruders auf dem Gewissen hat. Aber er war nicht Schuld daran. Sein Bruder und sein Geschäftspartner haben nicht wegen Kieran das Boot zu Wasser gelassen und sind dann im Sturm umgekommen. Aber das erfahren wir und Kieran erst viel später, während des großen Showdowns bei stürmender Flut. Die beiden Fälle werden letztendlich restlos aufgeklärt, Kieran und seine Eltern finden ihren Frieden, Mutter und Schwester des verschwundenen Mädchens vor 12 Jahren können die Kleine in ihren Gedanken loslassen, der Polizist, der damals wider sein besseres Wissen, den Mund gehalten hat, um die Gemeinde nicht noch mehr zu beunruhigen, kann nun sein Gewissen entlasten.
Der Krimi endet in einer sehr versöhnlichen Note, fast wie in einem Märchen. Der Bösewicht erhält seine gerechte Strafe, ob Gottesgericht oder weltliche Instanz, die anderen Gestalten können befreit aufatmen und ihr Leben unter geänderten, positiven Voraussetzungen weiterleben.