Survivors: Manche Wunden heilen nie

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Vor zwölf Jahren gab es an der australischen Küste einen schweren Sturm. Mehrere Personen verloren dabei ihr Leben, was die Gemeinschaft in einem kleinen Küstenort Evelyn Bay in Tasmanien nachhaltig verändert hat.

Als der Hauptprotagonist Kieran mit seiner Frau Mia und seiner kleinen Tochter Audrey in den Ort zurückkehrt, um seine Eltern Verity und Brian zu besuchen und ihnen bei ihrem Umzug zu. helfen, wird am Strand eine weibliche Leiche gefunden.
Dadurch kommt die alte Geschichte wieder hoch. Und auf einmal hat man einen ganz anderen Blick auf die Geschehnisse damals vor zwölf Jahren. Und auf einmal werden Schuldige zu Opfern, denn nicht nur das Meer ist gefährlich. Kieran ist direkt in alles verwickelt, denn auch sein Bruder Finn gehört damals zu den Opfern …

„Zwölf Jahre – lange her und ganz nah.“ (Kindle-Position 2274)

Cover und Schreibstil:

Das Cover von „Der Sturm“ ist düster. Es zeigt eine wild tosende See und im Hintergrund eine steinige Küste mit einem dunklen Höhleneingang. Das Cover passt ganz hervorragend zum Buch und seinem Inhalt.

Jane Harpers Schreibstil ist spannend, aber durchaus gewöhnungsbedürftig. Mit den vielen Rückblenden klarzukommen, erfordert beim Lesen einige Konzentration, ist aber auch sehr interessant. Man merkt die gute Recherche und die gute Planung der Handlungsstränge.
Auch die Beschreibung der wilden Natur an der tasmansichen Küste ist interessant und glaubwürdig.

Fazit und Leseempfehlung:

Obwohl ich „Der Sturm“ nicht so spannend fand wie das Buch, das ich zuvor schon von dieser Autorin gelesen habe, fühlte ich mich durchweg gut unterhalten.
Jane Harper schafft es, das soziale Netz in dem kleinen Küstenort ausführlich zu beschreiben. Dies macht sie so geschickt, dass man von den vielen Personen nicht überfordert wird. Nach und nach fügt sich Puzzleteil zu Puzzleteil, und wenn dann endlich geklärt ist, was an diesem schicksalsträchtigen Tag, an dem „Der Sturm“ war, ergibt sich ein wirklich bedrückendes Bild.

Die Autorin zeigt, wie ein einziger Tag das Leben von vielen Menschen gleichzeitig verändern kann, und dass manche Dinge nie oder viel später geklärt werden. Die Zeit heilt leider eben nicht alle Wunden.
Das Buch hat ein eindeutiges Ende, aber es lässt mich trotzdem irritiert zurück.

Ich empfehle „Der Sturm“ sehr dringend allen Thriller-Fans. 5 Sterne von mir.

„Wir müssen aufeinander achten, nicht uns gegenseitig beobachten.“ (Kindle-Position 1656)

Die Dauerleserin