Was wirklich geschah

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fredhel Avatar

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Seit zwölf Jahren muss Kieran mit der Gewissheit leben, dass sein Bruder und dessen bester Freund bei einem Sturm ums Leben kamen, um ihn aus einer gefährlichen Situation zu retten. Als er nach langen Jahren in sein Heimatdorf zurückkehrt, um seinen Eltern bei der Haushaltsauflösung zu helfen, hat er sich seelisch halbwegs gefangen. Weil Kieran nun eine verständnisvolle Frau und eine kleine Tochter hat, kann er sich allmählich verzeihen, aber nicht alle Menschen in der Gemeinde denken so. Ausgerechnet jetzt wird eine junge Frau ermordet. Die Ermittlerin kommt von ausserhalb. Sie lässt keinen Stein auf dem anderen und stochert erbarmungslos in den Geschichten von damals. Mit erstaunlichem Ergebnis.
Natürlich handelt es sich hier um einen Krimi. Schließlich geht es um Mord. Aber noch viel mehr ist es eine Charakterstudie, wie eine relativ kleine Gemeinschaft mit Schuld und Tod und Vergebung umgeht. Alle Personen rund um Kieran werden gründlich ausgeleuchtet, gute und schlechte Charakterzüge treten ans Licht. Alles ist spannend, die Mordermittlung ebenso wie die psychologische Komponente.
Die Autorin zieht den Leser schnell in ihren Bann; sie kommt dabei völlig ohne billige Effekthascherei aus. Es gibt keine Cliffhanger und mit der letzten Seite sind restlos alle Fragen geklärt, auch wenn man mit diesem Ende nicht rechnen konnte.
"Der Sturm" ist ein Krimi, der nicht nur an der Oberfläche kratzt und deshalb von mir eine hundertprozentige Leseempfehlung erhält.