Ein toller Roman über ein Stück europäischer Geschichte

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miltonia 01 Avatar

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Der Leser wird mitten in das Kriegsjahr 1915 gestürzt, der alte österreichische Kaiser ist gerade gestorben und ringsumher wütet der 1. Weltkrieg. Es werden verschiedene Familie vorgestellt, quer durch alle Gesellschaftsschichten, die alle schwer an den Kriegsauswirkungen zu leiden haben, die Familienmitglieder im Krieg verloren haben oder noch verlieren, die mitten in den Kriegshandlungen an der Front stecken oder im Hinterland, in Wien, mit Hunger und Not zu kämpfen haben.

Und nur für einige wenige findet sich ein Stück privates Glück nach dem Krieg und auch das ist immer hart errungen.

Obwohl ich jedes Jahr in Österreich und Südtirol Urlaub mache, sind mir doch viele der geschichtlichen Details, die hier im Buch beschrieben werden, nicht bekannt gewesen. Auch ist mir erst jetzt so richtig deutlich geworden, dass die Großeltern unserer Gastgeber in Südtirol wohl alle noch als Österreicher geboren worden sind und wie viele Gebiete Österreich an seine ehemaligen K u K-Staaten verloren hat. Und welche Schmerzen und welches Elend durch die Kriege über die Menschen gebracht wird und wie Unrecht und Gewalt neue Grausamkeiten auf allen Seiten und für alle erzeugt.

Der Schreibstil kommt mir manchmal ein wenig hölzern vor, dafür gefallen mir die mundartlichen Einsprengsel sehr gut und die tolle Geschichte lässt die kleinen sprachlichen Defizite völlig in den Hintergrund treten. Ich habe den Roman innerhalb von 3 Abenden gelesen und war den ganzen Tag über auf die Fortsetzung gespannt.

Deshalb von mir eine uneingeschränkte Empfehlung!