Zeit der Umbrüche

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borstelmaus Avatar

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Der Roman spielt mitten im 1. Weltkrieg und konzentriert sich auf den Konflikt Österreich-Ungarn und den Untergang der Donaumonarchie. Dabei werden vier Einzelschicksale besonders herausgestellt: Das ledige Kindermädchen Berta muss sich und ihren neugeborenen Sohn durchbringen, Oberleutnant Julius Holzer ist mit seinen Männern an der Dolomitenfront stationiert, die Familie von Architekt August Belohlavek ist während seiner russischen Kriegsgefangenschaft auf sich allein gestellt und Sektionschef Ferdinand von Webern kämpft an den bürokratischen sowie diplomatischen Fronten. Dieser Krieg hat Auswirkungen auf jede soziale Schicht und wird das Leben aller verändern, nicht immer zum Positiven.
Das Buch ist sehr abwechslungsreich geschrieben, die Kapitel blenden sich fortlaufend in eine Situation jedes Protagonisten ein. Dabei sind einige Seiten leichter zu lesen als andere. Das liegt zum Teil an den Kriegsschilderungen, umfangreichen politischen Entwicklungen und Umbrüchen, die sich dann mit den persönlichen Erlebnissen der einzelnen Familien abwechseln. Zwischen den jeweiligen Handlungssträngen sind mitunter auch etliche Monate vergangen.
Die Autorin hat Teile der eigenen Familiengeschichte eingeflochten und diese aus der jeweiligen Perspektive wiedergegeben. Historische Ereignisse werden nach ihren Angaben korrekt dargestellt. Mir selbst ist der geschichtliche Hintergrund eher unbekannt gewesen.
Der Roman vermittelt einen winzigen Einblick in die Schrecken des 1. Weltkrieges und hinterlässt den fahlen Geschmack des Friedens in der Gewissheit, dass schon bald darauf der nächste Weltkrieg ausgelöst sein wird.