Die große Liebe im Spanien des 20. Jahrhunderts

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Das Cover zeigt die junge Spanierin Isabel, deren verträumter Blick hinaus auf Weinberge und Wasser, wohl das naheliegende Mittelmeer, geht -passend zum Buchinhalt. Zunächst spielt die Handlung in London, Kensington, um 1903 mit der Erreichung der Volljährigkeit der Hauptfigur Elizabeth oder Isabel, die mit ihren 21 Jahren die Buchhaltung im Büro ihres Vaters führt. Der Rosinenhandel mit Dénia in Spanien, ihrer alten Heimat floriert. Dorthin soll sie überraschend zurückkehren zwecks Vermählung mit ihrem wohlhabenden Cousin. Trotz ihrer Zulassung zum Malereistudium an der Royal Academy of Arts, Burlington House, wird sie zu einer Zwangsehe verurteilt, ihr Leben fremdbestimmt. Diesem Drama wird durch viele kreative Twists und Abenteuer im Roman Raum gegeben neben der damaligen Verarbeitung der Moscatel Weintraube zu Rosinen. Durch drohenden Reblausbefall der dortigen Weinberge veränderte sich der Export der besonders süßen Rosinen nach England und Europa um die Jahrhundertwende. Die verschiedenen Charaktere im damaligen patriarchalisch orientierten Gesellschaftssystem in Europa sind realistisch dargestellt, mit starken Frauenfiguren und die Männerwelt mehr negativ gefärbt – von kriminell bis romantisch verliebt in großer Bandbreite. Jemanden heiraten zu müssen, um einer Verurteilung als Mörderin zu entgehen, stellt im Roman eine besonders üble Verquickung dar – raffinierter Plot gegen die Frauenwelt. Interessant, spannend, wenn auch stellenweise vorhersehbar – der Schreibstil gefällt. Das Thema der Fremdbestimmtheit als Frau um 1900 ist abwechslungsreich verarbeitet.