Hat mich nicht überzeugt

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bellis-perennis Avatar

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Inhalt lt. Klappentext:

London 1903. Der Vater der jungen Spanierin Isabel hat mit dem Import von Rosinen aus der Heimat ein Vermögen gemacht. An ihrem einundzwanzigsten Geburtstag eröffnet er ihr, dass sie Rafael heiraten soll, den Sohn eines Rosinenbarons, den sie schon seit ihrer Kindheit verabscheut.

Auf sich allein gestellt, kann Isabel sich das Studium an der Londoner Kunstakademie nicht leisten. Sie hat keine andere Wahl, als ihren Traum zu begraben und an Bord des Schiffes zu gehen, das sie zurück nach Dénia bringen wird. Doch kurz vor der Ankunft verlässt Isabel das Schiff, entschlossen, sich der Vermählung zu entziehen.

Auf der Flucht in der von einer Reblausplage bedrohten Stadt begegnet Isabel ihrer Jugendliebe Fernando wieder – und Rafael. Getrieben von einem dunklen Familiengeheimnis setzt Rafael alles daran, sie in einen goldenen Käfig zu sperren.

Doch Isabel kämpft für ein selbstbestimmtes Leben.

Meine Meinung:


Dieser historische Liebesroman spielt vor der Kulisse von Dénia, einer Stadt, deren Weinstöcke, die Grundlage für ihren Reichtum, von der Reblaus bedroht sind. Durch die Monokulturen sind die Rebstöcke der Vernichtung durch den Schädling preisgegeben.Die Bedrohung durch die Reblaus ist recht gut in die Geschichte eingebaut, genauso wie die Schwierigkeiten jener Bauern, die auf Obst- und Gemüseanbau umsatteln.

Aus Fernandos Fertigkeiten Holzspielzeug herzustellen, wird sich später die Produktion von Blechspielzeug entwickeln.

Der Plot ist leider stellenweise ziemlich vorhersehbar. Es fehlt hier ein wenig an Raffinesse und manchmal gleitet die Geschichte beinahe ins Kitschige ab. So habe ich recht bald herausgefunden, wer der geheimnisvolle Eigentümer des Bordells von Dénia ist. Auch den immer wiederkehrenden Traum Isabels, die in London Elizabeth bzw. Liz genannt wird, kann ich recht schnell als Trauma der frühen Kindheit erkennen.

Die Charaktere sind durchaus noch ausbaufähig, wobei die Frauengestalten einen Hauch besser gelungen sind. Die Männer sind bis auf Fernando und Cristobal allesamt verlogene, skrupellose und machtgierige Machos. Vor allem Isabels Vater und Onkel spielen mit den Menschen ihrer Familie.

Der Roman ist in wenigen Stunden gelesen.

Schade finde ich, dass es kein Personenverzeichnis gibt, zumal ja eine Menge "Personal" herumläuft. Da hätten die historischen Persönlichkeiten gleich als solche gekennzeichnet werden.


Fazit:

Wer eine Liebesgeschichte, die nicht allzu sehr in die Tiefe geht, lesen möchte, ist hier richtig. Für mich ist alles ein wenig zu vorhersehbar, daher reicht es gerade einmal für 3 Sterne.