Der Thron von Melengar

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asmos Avatar

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Als Mitglieder einer Diebesbande erledigen Royce und Hadrian Aufträge für reiche Personen, egal auf welcher Seite diese stehen. Sie haben sich stets an ihre Prinzipien und ihre persönlichen Regen gehalten und sind damit gut gefahren. Bis zum schicksalhaften Tag, an dem sie den Auftrag annehmen ein Schwert aus dem königlichen Palast zu stehlen. Dabei stolpern sie über den ermordeten König. Damit beginnt ein Rennen gegen die Zeit, denn Royce und Hadrian nicht nur vor ihren Verfolgern fliehen, sondern auch herausfinden, wer die Fäden im königlichen Palast in der Hand hält. Wer ist der Verräter?

„Der Thron von Melengar“ bildetn den Auftakt zu einer spannenden Abenteuerreise zweier Meisterddiebe, welcher mit viel Witz und Charme zu überzeugen weiß. Ein durchwegs gelungener Spannungsbogen mit kleinen Wendungen, die den Charakteren immer zum richtigen Zeitpunkt Stolpersteine in den Weg werfen. Das Buch nimmt sich Zeit für die kleinen Momente, die der Geschichte genau die richtige Würze geben und dem Leser die Charaktere näher bringen, ohne dass die Handlung dabei ins Stocken gerät.

Royce und Hadrian sind mir bereits nach den ersten Kapiteln ans Herz gewachsen. Die beiden sind amüsant und es macht Spaß sich mit ihnen zusammen in das Abenteuer zu stürzen [natürlich spielt es auch eine Rolle, dass ich Geschichten aus der Sicht von zweifelhaften Zeitgenossen, sprich Diebesvolk und Dergleichen, unheimlich gerne lese]. Der Spagat zwischen ernsthaften Unterhaltungen und scherzhaften Zwischenrufen gelingt dem Autor dabei durchwegs gut, sodass die Geschichte weder erzwungen komisch, noch übertrieben spannungsgeladen wirkt. Die Mischung ist schlichtweg perfekt.
Da sich Hadrian und Royce abseits der Legalität bewegen und ihre Handlungen meist rechtlich zweifelhaft sind, kann das Buch mit zwielichtigen Spelunken, unterhaltsamen Zweikämpfen und unterhaltsamen Dialogen aufwarten. Da die beiden dabei durchaus beweißen, dass sie Moral und Anstand besitzen und das Herz am rechten Fleck haben, tut man sich schwer dabei die beiden nicht zu mögen.
Auch viele der Nebencharaktere entwickeln sich im Laufe des Buches in eine interessante Richtung, allen voran der Prinz, den ich zu Beginn des Buches unausstehlich fand, der sich aber durch das Buch hinweg gemausert hat. Besonders in Bezug auf ihn bin ich gespannt, ob das nächste Buch in seiner Charakterentwicklung noch mehr hergibt.
Womit das Buch bisher etwas sparsam war, sind Informationen aus der Vergangenheit von Hadrian und Royce und ich hoffe, dass sich auch da in den Folgebänden etwas tut. Andeutungen wurden durchaus gemacht, was mich neugierig und gespannt zurück gelassen hat. Es reizt mich zu erfahren, was diese beiden so unterschiedlichen Männer zusammen gebracht und schlussendlich auch zusammen geschweißt hat.

Man merkt dem Buch deutlich an, dass es der erste Band einer längeren Reihe ist, was aber keinesfalls stört. Man begegnet im Laufe des Buches vielen Erklärungen, die deutlich die Größe und Komplexität dieser Fantasywelt skizzieren, sowie Charakteren, die zwar ihren Platz im ersten Band finden, jedoch deutlich für mehr bestimmt sind und in der Regel schlichtweg größere Ziele verfolgen. Obwohl die Handlung des Buches in sich geschlossen ist und auch ohne Cliffhänger auskommt, bleibt man deshalb neugierig auf den nächsten Band zurück.

Fazit: Ein mitreißender Auftakt mit zwei sympathischen Protagonisten in einer fantastischen Welt, der geschickt Lust auf mehr macht.